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Corona-Stationen der größten Krankenhäuser Israels überbelegt

JERUSALEM, 28.07.2020 (DK) – Israels vier größte Krankenhäuser haben eine Überlastung ihrer Corona-Stationen gemeldet. Auch kleinere Hospitäler des Landes stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Infektionsrate im jüdischen Staat klettert indes weiterhin auf Rekordniveau. Ende vergangener Woche wurden täglich über 2000 neue Fälle verzeichnet. Sollten weiterhin so viele Patienten eingeliefert werden, kann das Gesundheitssystem künftig den Zustrom an Patienten nicht mehr bewältigen. Am Montag hatte das Krankenhaus Hadassah Ein Kerem gemeldet, dass Notfälle in ein anderes Krankenhaus in Jerusalem umgelenkt werden müssten. 

Über 3000 Ärzte und Krankenschwestern in Quarantäne

Die zwei größten Krankenhäuser in Jerusalem, das Ichlov Medical Center in Tel Aviv und das Sheba Hospital in Ramat Gan sind inzwischen bei über 100% ihres Arbeitszeitvolumens angelangt. Dabei ist das medizinische Personal aufgrund der ständigen Gefahr besonders stark von der Pandemie betroffen. Landesweit befinden sich derzeit bereits 3.069 Ärzte und Krankenschwestern in Quarantäne. Die Krankenhäuser fordern nun Zuschüsse vom Staat, um mehr Personal einzustellen.

Doch nicht nur die Krankenhäuser sind mit den hohen Anforderungen der schnell steigenden Infektionszahlen überfordert. Mitarbeiter der israelischen Krankenkassen und medizinischen Hilfsorganisationen kommen mit der geforderten Anzahl von Tests ebenfalls nicht länger zurande. Aufgrund eines drohenden Streiks, änderte das Gesundheitsministerium seit Anfang dieser Woche seine Herangehensweise. Am Sonntag sind demnach nur noch 1.044 neue Infektionen gemeldet worden. Die positiven Ergebnisse weisen im Verhältnis zur Zahl der Tests jedoch auf eine weiterhin steigende Infektionsrate hin. 

Poteste vor Netanjahu-Residenz halten weiter an

In der Bevölkerung steigt weiterhin die Wut auf die Regierung. Täglich versammeln sich Tausende vor der privaten Residenz des Premierministers Benjamin Netanjahu zu abendlichen Protesten. Für die angeschlagene Wirtschaft wird vor Allem das Krisenmanagement der Koalition zwischen der Likud-Partei und dem Mittebündnis Blau-Weiß verantwortlich gemacht. Netanjahu hat nun ein milliardenschweres Hilfspaket zur Linderung der Finanznot vorgestellt.

Bild: Corona-Abteilung des Krankenhauses in Hebron. Quelle: Wisam Hashlamoun/Flash90

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