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US-Außenminister beginnt Nahost-Reise mit Besuch in Israel

JERUSALEM, 24.08.2020 (DK) – US-Außenminister Mike Pompeo hat eine Reise in den Nahen Osten angetreten. Am Montag wird der 56-Jährige zu Gesprächen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem erwartet. Anschließend besucht Pompeo den Sudan, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate. Dort soll der Politiker Khartoum und Manama ermutigen dem guten Beispiel der Emirate zu folgen und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel zu wagen. Die US-Regierung hat sich die Normalisierung des Verhältnisses zwischen der arabischen Welt und dem jüdischen Staat seit dem jüngsten Erfolg auf die Fahnen geschrieben. 

Ein neuer Naher Osten

Die Verhältnisse im Nahen Osten scheinen sich neu zu ordnen. Das überraschende Bündnis zwischen Jerusalem und Abu Dhabi ist weniger Auslöser als Symptom einer Politik der Annäherung zwischen ehemaligen Feinden. Während die USA dem neuen Trend auf die Sprünge zu helfen versucht, fallen die Reaktionen in Europa auffällig verhalten aus. Obwohl die EU den Schritt durchaus begrüßte, wird kein Anreiz für ähnliche Verbindungen geschaffen. 

Friedensabkommen mit Sudan in Reichweite

Regierungschef Netanjahu zeigte sich zuversichtlich, dass die neue Friedensinitiative bald schon Früchte tragen wird. Laut Medienberichten, hatte sich Mossad-Chef Yossi Cohen kürzlich mit Mohammed Hamdan Dagalo, dem stellvertretenden Vorsitzenden des regierenden sudanesischen Militärrates getroffen. Ebenfalls vergangene Woche sagte der Sprecher des sudanesischen Außenministeriums, Haidar Badawi Sadiq, dass Khartoum „eine Beziehung auf Augenhöhe“ anstrebe. 

Ende dieser Woche wird sich auch Jared Kushner, Chefberater des Präsidenten der Vereinigten Staaten, auf den Weg in den Nahen Osten machen. Es wird davon ausgegangen, dass der Reiseplan einen Abstecher in Saudi-Arabien und Marokko vorsieht. Diese sind noch nicht zu einer Vernunftehe mit Israel bereit: Doch die gemeinsame Bedrohung durch den Iran hat ehemalige Feindschaften in den Schatten gestellt. Die USA wird demnach weiterhin versuchen hinter den Kulissen die Fäden zu ziehen.

Bild: Mike Pompeo und Benjamin Netanjahu bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Jerusalem im März 2019. Quelle: Hadas Parush/Flash90

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