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Palästinensischer Top-Politiker Erekat zu Behandlung in Jerusalemer Klinik

JERUSALEM, 19.10.2020 (TM) – Saeb Erekat (65), Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und enger Vertrauter von Präsident Mahmud Abbas, ist schwer an Covid-19 erkrankt. Sein Zustand ist kritisch, er muss künstlich beatmet werden. Erekat wird im Jerusalemer Hadassah Ein Kerem-Hospital behandelt. Weil er 2017 eine Lunge transplantiert bekam und unter weiteren Vorerkrankungen leidet, gilt er als Hochrisiko-Patient. Der Spitzenpolitiker aus Jericho war Chefunterhändler bei den israelisch-palästinensischen Verhandlungen. Er wurde am Sonntag vom israelischen Rettungsdienst, eskortiert von der Armee, zu Hause abgeholt und in die Klinik gebracht.

Israelis schwer beschuldigt

Dass sich der palästinensische Spitzenpolitiker in einem israelischen Krankenhaus behandeln lässt, sorgt für Diskussionen. Das Forschungsinstitut „Palestinian Media Watch“ (PMW) wirft der Palästinensischen Autonomiebehörde vor, sie nutze den Ausbruch der Pandemie zur Dämonisierung Israels. So habe sie verbreitet, dass Israelis Palästinenser absichtlich mit dem Virus infizierten und versuchten, sie zu töten. Saeb Erekat ging laut PMW noch weiter: Er verfasste einen Kommentar, in dem er behauptete, Israelis würden „auf palästinensische Autos und Eigentum spucken, um die Corona-Krankheit zu übertragen“. Israel wolle sich so den brennenden Wunsch erfüllen, das palästinensische Volk auf irgendeine Weise loszuwerden. PMW-Direktor Itamar Marcus: „Wenn Erekat seiner eigene Verleumdung glauben würde, hätte er sicherlich nicht das Hadassah-Krankenhaus gewählt, um ihn zu behandeln und sein Leben zu retten.“ Dieser Widerspruch dokumentiere erneut, dass die palästinensische Führung bewusst lüge, mit dem alleinigen Ziel, Hass gegen Israelis und Juden zu schüren.

Kritik aus den Emiraten

Heftige Kritik kommt auch aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort beklagten Journalisten die „palästinensische Heuchelei und Doppelmoral“. Der Araber Amjad Taha twitterte: „Die Korruption in der Palästinensischen Autonomiebehörde, die das Gesundheitssystem schädigte, hat die Palästinenser gezwungen, Erekat in ein israelisches Krankenhaus zu bringen.“ Ein Journalist forderte Scheich Akrama Tsabari, den Vorsitzenden des Obersten Muslimischen Rates in Jerusalem, auf, Erekat zu verurteilen, so wie er die Delegation der Emirate verurteilt habe, die am vergangenen Wochenende Jerusalem besuchte. Ein Aktivist aus den Emiraten schrieb: „Ist Saeb Erekats Gesundheit wichtiger geworden als die palästinensische Frage?“

Das Hadassah-Krankenhaus gehört zu den am modernsten und am besten ausgestatteten Kliniken Israels. Foto: Hadas Parush/Flash90

Unverständnis bei israelischen Terror-Opfern

Kritik kommt auch von Israelis, die Angehörige durch palästinensischen Terror verloren haben. Dr. Adva Biton ist die Mutter von Adelle Biton. Sie kam 2013 im Alter von vier Jahren ums Leben, als Palästinenser Steine auf das Auto der Familie warfen. Adva Biton zeigte sich empört über Israels Bereitschaft, Erekat zu behandeln. Die Gelder, die Israel an die Palästinensische Autonomiebehörde überweise, könnten verwendet werden, um dort medizinisches Personal auszubilden, Krankenhäuser zu bauen und medizinische Ausrüstung zu kaufen, schrieb sie auf Facebook. „Stattdessen wird das Geld für Terrorismus, für die Gehälter terroristischer Familien und für Waffen verwendet.“ Sie klagte, Erekat sei ein antisemitischer Feind Israels. „Nach den vorgelegten Daten ist das Hadassah-Krankenhaus voll belegt, und dennoch haben wir ihn mit offenen Armen empfangen. Das ist eine Schande. Eine Person, die den Terrorismus fördert, eine Person, die Mitglied einer terroristischen Organisation ist, hat Anspruch auf medizinische Behandlung in unserem Land? Auf meine Kosten?“

Bild oben: Saeb Erekat hält bei einer Konferenz in New York eine kämpferische Rede.

Foto: Amir Levy / Flash 90

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