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Top-Terrorist al-Masri angeblich von israelischen Agenten in Teheran erschossen

JERUSALEM / TEHERAN, 15.11.2020 (TM) – Israelische Agenten haben in Teheran die Nummer zwei des Terrornetzwerks al-Qaida erschossen. Das behauptet die Tageszeitung New York Times unter Berufung auf Geheimdienstkreise. Der Iran bestreitet den Vorfall. Abdullah Ahmed Abdullah, alias Abu Mohammed al-Masri, gehört zu den meist gesuchten Verbrechern der Welt. Er soll für zahlreiche Terroranschläge gegen Amerikaner und Israelis mit hunderten Toten verantwortlich sein.

Fünf Schüsse – Zwei Tote

Laut dem Bericht der New York Times über das Attentat war al-Masri (58) im August mit seiner Limousine in der Nähe seines Hauses in Teheran unterwegs, als zwei israelische Agenten auf einem Motorrad neben seinem Fahrzeug anhielten und fünf Schüsse abgaben. Die hätten ihn und seine Tochter Miriam getötet, die mit Osama bin Ladens Sohn Hamza verheiratet war. Unklar sei, ob es sich bei den Schützen um israelische Mossad-Agenten gehandelt habe oder um Iraner, die von den Israelis angeworben wurden. 

Al-Masri war seit Jahren im Fadenkreuz der Terrorfahnder aus Israel und den USA. Das FBI hatte für Informationen über ihn eine Belohnung von zehn Millionen Dollar ausgesetzt. Er war den Ermittlungen zufolge für zwei Angriffe auf US-Botschaften in Kenia und Tansania am 7. August 1998 verantwortlich, bei denen 224 Menschen ums Leben kamen. Das Attentat auf ihn erfolgte exakt 22 Jahre später. Der Erzterrorist stand angeblich auch hinter dem Selbstmordanschlag auf das Paradise-Hotel in Mombasa, Kenia, im November 2002. Es war das einzige Hotel in israelischem Besitz in der Stadt. 13 Menschen wurden getötet und 80 verletzt. Die Autobombe explodierte am Vorabend des Chanukka-Festes, als gerade 60 Touristen aus Israel eingecheckt hatten. Drei Israelis wurden getötet, zwei davon Kinder.

Der Anschlag auf al-Masri wurde bisher weder von den USA oder Israel noch vom Iran oder al-Qaida gemeldet. Angeblich hielt sich der Terror-Drahtzieher seit Jahren im Iran versteckt und wurde von den Revolutionsgarden beschützt. Das ist erstaunlich, denn al-Qaida ist eine sunnitische Terrorgruppe, der Iran wird von einem verfeindeten schiitischen Regime regiert. Offenbar half der Hass auf die gemeinsamen Feinde USA und Israel den Islamisten, ihre religiöse Kluft zu überwinden.

Nach der Schießerei hätten die iranischen Medien die Opfer offiziell als einen Geschichtsprofessor aus dem Libanon namens Habib Daoud und seine Tochter Maryam identifiziert, heißt es in dem Bericht der New York Times. Tatsächlich existierten diese Personen nicht. 

Im Iran geht die Angst um

Im Iran waren in den vergangenen Jahren mehrere Atomwissenschaftler von Schützen auf Motorrädern getötet worden. Diese Anschläge wurden dem israelischen Geheimdienst zugeschrieben, der dazu schweigt. Den Berichten zufolge seien die Sicherheitsbehörden im Iran nun sehr besorgt, dass vor dem Ende der Amtszeit von US-Präsident Trump weitere Anschläge gegen Vertraute des Mullah-Regimes in Teheran erfolgen könnten. 

Foto: Mit diesem Fahndungsplakat suchte das FBI den Top-Terroristen. Quelle: FBI

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