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Netanjahu: Ein großer Sprung für die Gesundheit von uns allen

JERUSALEM, 20.12.2020 (TM) – Premierminister Benjamin Netanjahu war am Samstagabend der erste Israeli, der gegen das Coronavirus geimpft wurde. Der Auftakt zur ehrgeizigen israelischen Impf-Kampagne wurde live im Fernsehen übertragen. „Eine kleine Spritze für einen Mann und ein großer Sprung für die Gesundheit von uns allen“, witzelte Netanyahu (71) im Sheba Medical Center in Ramat Gan. Er erinnerte damit an die berühmten Worte des Astronauten Neil Armstrong nach der Landung auf dem Mond.

Rückkehr zum normalen Leben“

Der Regierungschef erklärte, Israel könne das erste Land sein, das die COVID-19-Pandemie durch Impfungen besiege. Nach seiner Injektion wurde Netanjahu eine halbe Stunde lang beobachtet. Grund waren mögliche allergische Reaktionen, über die in einigen sehr seltenen Fällen berichtet wurde. Netanjahu unterstrich danach, er fühle sich großartig. Der Regierungschef versprach, dass bis Ende des Monats Millionen Dosen des Impfstoffs von Pfizer-Biontech in Israel eintreffen werden, und forderte alle Israelis auf, sich impfen zu lassen.

Netanjahu unterstrich, dass die Rückkehr zum Leben, wie wir es früher kannten, jetzt beginne. Für alle, die nicht in der Lage waren, „Opa und Oma zu umarmen“, für alle, deren Geschäfte geschlossen wurden, „die nicht in Restaurants oder ins Fitnessstudio gehen oder Fußball oder Basketball schauen konnten.“ Dank des Impfstoffes könne Israel „wieder zu dem zurückzukehren, was es war… zum normalen Leben.“

Ärzte wollen sich impfen lassen

Staatspräsident Reuven Rivlin (81) wird am heutigen Sonntag geimpft. Heute beginnt auch die Impfung des Gesundheitspersonals. In einer Umfrage hatten 82 Prozent der israelischen Ärzte angegeben, sie würden sich sofort gegen das Coronavirus impfen lassen. Von Montag an können Israelis ab 60 Jahren und gefährdete Bevölkerungsgruppen einen Impftermin erhalten. Die Regierung hofft, bis Ende Januar täglich rund 60.000 Menschen und somit bis zu zwei Millionen Israelis impfen zu können. Der Generaldirektor des Gesundheitsministerium, Chezy Levi, versicherte, dass genügend Impfstoff für alle israelischen Bürger zur Verfügung stehe.

Nicht geimpft werden zunächst Personen, die bereits an COVID-19 erkrankt waren und sich erholt haben; Frauen, die stillen oder schwanger sind – oder bald planen, schwanger zu werden; Menschen mit schweren allergischen Reaktionen sowie Israelis unter 16 Jahren.

Weitere Einschränkungen möglich

Der oberste Coronavirus-Manager des Landes, Nachman Ash, warnte vor übertriebenen Erwartungen. Es werde zwei Monate dauern, bis man die Auswirkungen der Impfungen sehen könne. Deshalb sei es weiterhin nötig, die Corona-Einschränkungen zu beachten. Da die Infektionszahlen zuletzt wieder deutlich stiegen, trifft sich heute das Corona-Kabinett der Regierung, um über neue Maßnahmen zu beraten. Im Gespräch ist, in Regionen mit hohen Infektionsraten Geschäfte und Schulen erneut zu schließen.

Bild: Regierungschef Benjamin Netanjahu erhält als erster Israeli den Impfstoff von Pfizer-Biontech. In drei Wochen muss er erneut in die Klinik, um die zweite Dosis zu erhalten. Foto: GPO 

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