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Explosion nahe der israelischen Botschaft in Neu Delhi: Iran verdächtigt

NEU DELHI, 31.01.2021 (TG) – Vor der israelischen Botschaft in Neu Delhi ist am Freitag ein Sprengsatz explodiert. Es gab keine Opfer bei dem Vorfall in der indischen Hauptstadt. Das Botschafts-Gebäude blieb unversehrt. Die Explosion ereignete sich an dem Tag, an dem Israel und Indien 29 Jahre diplomatische Beziehungen feierten. Ein Drohbrief an Israel mit den Worten „dies war nur die Vorschau“ fand sich am Tatort. Die bisher noch unbekannte Terrorgruppe Jaish ul-Hind hat die Verantwortung übernommen. Sie wird mit dem Iran in Verbindung gebracht. 

Große Alarmbereitschaft 

Nach dem gewaltsamen Tod des iranischen Nuklearwissenschaftlers Mohsen Fachrisadeh, für den Israel vom Iran verantwortlich gemacht wird, hatte Teheran Rache angekündigt. Seitdem befinden sich israelische Einrichtungen weltweit in Alarmbereitschaft. Auch Indien ist vorbereitet. Das Land hat die Alarmstufe aufgrund einiger Drohungen erhöht. Die Attacke kam „nicht überraschend“ erklärte Ron Malka, der israelische Botschafter in Neu Delhi. „Wir haben Glück gehabt, die Umstände hätten anders sein können und dementsprechend hätte es anders ausgehen können“, so Malka. Der Drohbrief am Ort der Explosion galt nicht nur Israel, sondern auch dem Botschafter. „Wir können dein Leben immer und überall beenden“, hieß es in dem Brief. 
Israel untersucht den Vorfall. Der Geheimdienst Mossad hat sich in die Untersuchungen eingeschaltet. Ebenso wird der Fall von indischen Behörden unter die Lupe genommen. Die indische Polizei befragt iranische Staatsangehörige, die mit der Explosion in Zusammenhang stehen könnten. Der indische Außenminister, Subrahmanyam Jaishankar, unterstrich in einem Gespräch mit dem israelischen Außenminister Gabi Ashkenasi, dass Indien „den Fall sehr ernst nimmt und keine Mühe gescheut wird, den Schuldigen zu finden.“ 
Seitdem die beiden Länder Beziehungen aufnahmen, haben sie ein enges und gutes Verhältnis. Indien ist einer der größten Käufer von israelischen Waffen und Verteidigungsausrüstung.

Frieden und Stabilität als Bedrohung 

Einzelheiten über den verwendeten Sprengsatz sind noch nicht veröffentlicht worden. Auch hat die Terrorgruppe Jaish ul-Hind keine weiteren Anmerkungen gemacht. Botschafter Malka sieht einen klaren Grund für Terrorattacken aus dem Iran: „Sie streben nach Destabilisierung in der ganzen Welt. Sie mögen nicht, was zwischen Israel und Indien geschieht.“

Bild: Eine Rikscha und Dreirad-Taxis auf einer Straße in der indischen Hauptstadt Neu Delhi. Foto: Nati Shohat / Flash 90

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