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Jerusalem bereitet sich auf ein Winterwunderland vor

JERUSALEM, 17.02.2021 (TG) – Nach dem Frühlingswetter der vergangenen Woche zieht nun in der Hauptstadt Israels der Winter ein. Nach heftigen Regenfällen und einem Temperatursturz ist für heute Abend Schnee vorhergesagt. Seit sechs Jahren gab es kaum Schneefälle in Jerusalem, viele Einwohner freuen sich deshalb über die Wettervorhersage. „Nach wochenlangem Lockdown wird es Eltern und Kindern Spaß machen, rauszukommen und im Schnee zu spielen“, so die stellvertretende Bürgermeisterin Jerusalems und Mutter von vier Kindern, Fleur Hassan-Nahoum. 

Vorkehrungen getroffen 

Die Stadtverwaltung trifft Maßnahmen, um sicher durch den Schneesturm zu kommen. Schneepflüge stehen bereit, um Straßen zu räumen. Schulen werden früher schließen und Abwassersysteme werden gereinigt und frei gemacht. Verschiedene Wohlfahrtsorganisationen bereiten sich darauf vor, durch die Stadt zu gehen, um Obdachlosen zu helfen.

Die Jerusalemer Feuerwehr zieht an ihren Löschfahrzeugen vorsorglich Schneeketten auf. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

Den Jerusalemern wird geraten, ihre Heizsysteme zu überprüfen, Öffnungen abzudichten und sich auf Stromausfälle vorzubereiten. Ebenso sollen die Bewohner der Stadt heißes Wasser laufen lassen, um ein Einfrieren der Leitungen zu verhindern. 
Der Bürgermeister von Jerusalem, Moshe Lion, unterstrich, dass die Stadt ihr bestes gebe, um den Einwohnern „die beste Dienstleistung anzubieten“.  
Die Bewohner der Stadt hoffen auf Schnee, doch so wirklich glauben können sie nicht an ihn. „Ich erwarte nie wirklich Schnee, da er jedes Jahr vorausgesagt wird und dann selten kommt. Aber es wäre schön, wenn es so wäre und wir auf schneebedeckte Straßen blicken könnten. Ich könnte meinem Sohn zeigen was Schnee ist“, meint Anwohner Yehoshua Rubin. 

An der Mittelmeerküste bei Rishon LeZion werden Sandbarrieren aufgebaut, hier wird eine Sturmflut erwartet. Foto: Yossi Aloni/Flash90

Ein besonderer Winter 

Die Wettervorhersagen bestätigen, dass ganz Israel gerade einen besonderen Winter erlebt. Nach vielen Sonnentagen gibt es immer wieder Stürme und heftige Regenfälle. Den plötzlichen Wintereinbruch bezeichnet Meteorologe Uri Betz als ein „starkes, schnelles und elegantes System. Es beinhaltet starken Schneefall im Norden und mittleren Schneefall im Mittelgebirge, einschließlich Jerusalem. Andere Orte werden von Regenfällen und Gewittern getroffen.“ An der Küste ist mit Überflutungen zu rechnen, im Süden mit Sandstürmen. In der Nacht hat es im Norden Israels bereits kräftig geschneit. Auf den Golanhöhen mussten deshalb mehrere Straßen gesperrt werden.

Bild oben: Jerusalems Bürgermeister Moshe Lion zeigt, dass das Streusalz-Lager der Stadt gut gefüllt ist. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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