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Lungen eines getöteten Soldaten retten 60-jährigen Mann

RAMAT GAN, 28.02.2021 (TG) – Die Lungen des erschossenen Soldaten Yonatan Granot (22) sind einem 60-jährigen an Covid-19 erkrankten Mann eingesetzt worden. Es ist das erste Mal, dass eine solche Art Operation bei einem Coronavirus-Fall angewendet wurde. Granot war ums Leben gekommen, als sich ein Schuss versehentlich aus einer Waffe löste und ihn in den Kopf traf. Er erlag wenige Tage später seinen Verletzungen. Die Familie des Verstorbenen traf die Entscheidung, alle seine Organe zu spenden, um Leben zu retten. 

Versehentlicher Schuss führt zum Tod

Der Empfänger der Lungen war nach Angaben der Ärzte ein Opfer des Coronavirus. Er war in den vergangenen Monaten an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Die Krankheit hatte seine Lungen komplett zerstört. Laut israelischen Medienberichten war eine Lungentransplantation sein einziger Ausweg, um zu überleben.
Dr. Amir Onn ist Direktor der Lungenabteilung des Sheba-Krankenhauses in Ramat Gan, dem größten Krankenhaus in Israel. Er freute sich über den Erfolg der Operation. Sie sei „sehr schwierig gewesen, doch die Ärzte haben es geschafft. Jetzt wird daran gearbeitet, den Mann auf der Intensivstation am Leben zu halten“. 
Die Armee hat untersucht, wie es dazu kommen konnte, dass Yonatan Granot das Leben verlor. Die Kugel traf ihn, als ein Kommandant eine nicht gesicherte Waffe aufhob, die zuvor bei einem Schiesstraining verwendet worden war. Dabei löste sich ein Schuss. Trotz sofortiger Behandlung in einem Jerusalemer Krankenhaus war der 22-Jährige nicht mehr zu retten. 
Ein Sprecher der Armee gab bekannt, dass weitere Untersuchungen seitens der Militärpolizei erfolgen werden. Es gehe darum festzustellen, ob strafrechtlich gegen den Kommandeur vorgegangen wird. 

Tragisches Ereignis kein Einzelfall

Es war bereits das zweite Mal innerhalb einer Woche, dass ein Soldat durch einen versehentlich abgegebenen Schuss zu Schaden kam. Wenige Tage zuvor hat ein Soldat in einer Militärbasis seine Waffe versehentlich entsichert und sich selbst angeschossen. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, hatte aber nur leichte Verletzungen erlitten. 
Die israelische Armee hat nun alle Schießübungen vorerst gestoppt. Die Sicherheitsmaßnahmen werden überprüft.

Bild: Unteroffizier Yonatan Granot starb bei einer Schießübung im Jordantal. Foto: privat/Familie Granot

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