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Junge Araberin erhält zwei Jahre Gefängnishaft für Anwerben von Terror-Rekruten

JERUSALEM, 05.07.2021 (DK) – Seit Jahren agiert die libanesische Terrororganisation Hisbollah im Verborgenen, um Mitglieder in Israel zu rekrutieren. Das Shin-Bet deckte die Arbeit einer ungewöhnlichen Agentin auf: Bei Yasmin Jaber, einer jungen Frau aus der Jerusalemer Altstadt, handelt es sich um eine Angestellte der Nationalbibliothek in der Hauptstadt. Ihr Arbeitgeber zeigte sich nicht wenig überrascht, als gegen die junge Frau die Anklage erhoben wurde, Kämpfer für eine städtische Terrorzelle anzuwerben. Das Bezirksgericht in Jerusalem hat im Fall Jaber entschieden: Die 26-Jährige wurde zu zweiundeinhalb Jahren Gefängnishaft verurteilt und muss rund 1200 Euro Strafe zahlen. 

Jaber war beauftragt arabisch-israelische Frauen zu rekrutieren

Jaber wurde in vier Fällen für schuldig befunden. Zunächst war sie mit einem ausländischen Agenten der Hisbollah in Kontakt getreten, war Mitglied der Terrororganisation geworden, reiste illegal ins Ausland und war im Besitz einer Waffe zu Terrorzwecken. Den ersten Kontakt zu der Terrororganisation knüpfte Jaber bei einer Jugendkonferenz der Hisbollah für junge Palästinenser im Jahr 2015. Bei einem weiteren Besuch im Libanon wurde sie von dem Agenten Jaafar Kabisi angeworben. Nach mehreren Treffen im Libanon und in der Türkei wurde die junge Frau angewiesen, sich eine eigene Zelle aufzubauen, deren Kommando sie übernehmen würde. Scheinbar sollten vor allem arabisch-israelische Frauen rekrutiert werden, da sie sich frei im Land bewegen können und generell weniger Verdacht erregen. 

Eine weitere Frau namens Tasneem El-Qadi wurde gemeinsam mit Jaber verhaftet. Bei ihr soll es sich um eine Vermittlerin zwischen der Anführerin der Terrorzelle und der Hisbollah gehandelt haben. Sie wurde zu drei Monaten Gefängnishaft und einer Geldstrafe von rund 130 Euro verurteilt. Der Inlandsgeheimdienst, Shin Bet, äußerte sich zu den Verhaftungen in einer öffentlichen Stellungnahme: „Diese Shin-Bet-Untersuchung ist das Ergebnis einer langfristig angelegten Geheimdienstoperation, um diejenigen ausfindig zu machen, die verdächtigt werden, von der Hisbollah rekrutiert zu werden“.

Die Hisbollah geht auf eine iranische Initiative zurück 

Die Terrororganisation Hisbollah operiert bereits seit den 80-er Jahren im Libanon. Sie ist ein Schoßkind des Iran, der nach der islamischen Revolution einen Abgeordneten aussandte, um die Miliz aufzubauen. Bis heute spielt die Hisbollah eine wichtige Rolle im Schattenkrieg zwischen dem Mullah-Regime und dem jüdischen Staat. Seit ihrer Gründung haben Terroristen der Hisbollah Attentate auf Israelis, aber auch Juden im Ausland verübt. Die Zerstörung Israels hat sich die Organisation seit ihrem Beginn auf die Fahnen geschrieben. Zudem wurden über lange Zeit israelische Soldaten entführt und von der Miliz gefoltert. Deutschland hat im vergangenen Jahr ein Betätigungsverbot für die radikalislamische Gruppierung verhängt. Allerdings sind noch nicht alle lokalen Treffpunkte von Sympathisanten in Deutschland effektiv geschlossen worden.

Bild: Yasmin Jaber bei ihrem Prozess im Jerusalemer Bezirksgericht. Quelle: Shalev Shalom/TPS

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