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Israel feiert jüdisches Neujahrsfest ohne Einschränkungen

JERUSALEM, 06.09.2021 (DK) – Das ausgehende jüdische Jahr hat für viele Menschen in Israel sehr einsam begonnen. Im September vergangenen Jahres war jeweils nur eine Familie an dem reich gedeckten Tisch zum Neujahrsfest Rosch HaSchana zugelassen. Gerade für Großeltern und Alleinstehende war das ein harter Schlag. Dieses Jahr geht es zu Rosch HaSchana dagegen wieder fröhlich zu. Es gelten nur wenige Einschränkungen für das Fest im Freundes- und Familienkreis. Nachdem noch vor wenigen Wochen ein September-Lockdown zur Diskussion stand, atmen die Menschen hierzulande auf. Der Feiertag nimmt mit dem Sonnenuntergang am Montag seinen Anfang. 

Posaunenschall erinnert an Gottes Gericht 

Wochenlang haben sich Juden mit Bußgebeten auf das Fest vorbereitet. Zu Rosch HaSchana schallen die klangvollen Töne der Schofars durch die Straßen der Städte Israels. Sie künden von einem Neuanfang. Auch der Neujahrsgruss „Mögest du in das Buch des Lebens zum neuen Jahr eingeschrieben sein“ ist vielerorts zu hören. Obwohl sowohl der Gruß als auch der eindrucksvolle Posaunenschall daran erinnern, dass es sich bei Rosch HaShana um den Tag des Gerichts Gottes handelt, gilt es nicht als ein Fest der Trauer. Auf dem Tisch darf es nie an Äpfeln, Honig und anderen süßen Spezialitäten fehlen, denn schließlich soll das neue Jahr schon zum Auftakt in vollen Zügen genossen werden. 

Eine israelische Familie feiert Rosch HaSchana in Tzur Hadassah.
Quelle: Nati Shohat/Flash90

Der Tradition nach handelt es sich beim Neujahrsfest auch um den Tag an dem Gott Adam, den ersten Menschen, erschuf. Die darauffolgenden zehn Tage, auch die „erhabenen Tage“ genannt, sind eine Zeit um sich mit den Mitmenschen zu versöhnen: Streitigkeiten des vergangenen Jahres sollen ein für allemal beigelegt und offene Rechnungen beglichen werden. Am Ende der zehn Tage steht dann das wichtigste Fest im jüdischen Kalender an: Der Versöhnungstag Jom Kippur. 

Zahl der schwerkranken Corona-Patienten sinkt zu Beginn des neuen Jahres

Es gelten zwar keine offiziellen Einschränkungen für Familienfeste, aber Beamten des Gesundheitsministeriums halten die Bürger dazu an, sich testen zu lassen, bevor sie sich unter die Menschen mischen. Obwohl die Pandemie in Israel weiter wütet und nach wie vor eine sehr hohe Anzahl an Neuinfektionen jeden Tag verzeichnet wird, sinkt die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten im Land. Laut einem Bericht des israelischen Nachrichtensenders Kan, glauben Experten des Gesundheitsministeriums, dass Israel innerhalb von zwei Monaten die Herdenimmunität erreichen kann. Das ist ein Silberstreif für das neue Jahr.

Bild: Ein Mann bläst in das Schofarhorn zu Beginn des jüdischen Neujahrs Rosch HaSchana. Quelle: David Cohen/Flash90

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