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Immer mehr Länder boykottieren antisemitsche Durban-Konferenz

JERUSALEM / NEW YORK, 10.09.2021 (TPS / TM) – Vier weitere Länder haben sich der wachsenden Liste von Nationen angeschlossen, die die Zeremonien zum Gedenken an den zwanzigsten Jahrestag der Erklärung von Durban boykottieren. Dies sind Italien, Kroatien, Zypern und Neuseeland. Damit steigt die Gesamtzahl der Staaten, die die Veranstaltung boykottieren, auf 16. Die anderen sind Bulgarien, Frankreich, Israel, USA, Kanada, Australien, Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Österreich, Niederlande und Tschechien.
„Antisemitisch und antiisraelisch“
Alle Boykott-Länder haben Bedenken geäußert, dass sich die antisemitischen und antiisraelischen Aktivitäten früherer Durban-Veranstaltungen wiederholen werden. Ein Sprecher des neuseeländischen Außen- und Handelsministeriums sagte am Donnerstag, dass sein Land „nach wie vor fest entschlossen ist, Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit verbundene Intoleranz zu bekämpfen. In Übereinstimmung mit unserer langjährigen Position wird Neuseeland am 22. September nicht am 20. Jahrestag der Konferenz der Durban-Erklärung in New York teilnehmen.“
Als die Franzosen ankündigten, dass sie nicht teilnehmen würden, gab das Büro des Präsidenten Emmanuel Macron eine Erklärung ab, in der es heißt: „Besorgt über eine Geschichte antisemitischer Äußerungen auf der UN-Konferenz über Rassismus, bekannt als die Durban-Konferenz, hat der Präsident der Republik beschlossen, dass Frankreich nicht an der diesjährigen Folgekonferenz teilnehmen wird.“
„Die Bundesregierung hat entschieden, nicht an der diesjährigen Veranstaltung anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der sogenannten Durban-Konferenz teilzunehmen“, teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Eine Begründung für die Absage gab das Ministerium im Gegensatz zu anderen Nationen aber nicht. Deutschland hatte bereits die Veranstaltung zum zehnten Jahrestag 2011 boykottiert. Die Bundesregierung begründete dies damals damit, es sei nicht auszuschließen, dass die Konferenz für antisemitische Äußerungen missbraucht werde, so wie es schon bei zurückliegenden Konferenzen der Fall gewesen sei.
Vereinte Nationen: Hochrangiges Treffen
Mit dem hochrangigen Treffen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs soll am 22. September der 20. Jahrestag der Erklärung von Durban gefeiert werden. Sie ist 2001 auf der UN-Weltkonferenz gegen Rassismus in der südafrikanischen Stadt verabschiedet worden. Die Erklärung von Durban sollte ursprünglich Rassismus und Antisemitismus verurteilen. Aber wie bei den Vereinten Nationen üblich, versuchten viele Delegierte, dies ins Gegenteil zu verkehren. Zionismus wurde mit Rassismus gleichgesetzt und Israel des Völkermords bezichtigt. Im Umfeld der Konferenz kamen auch Holocaust-Leugner zu Wort. Im Jahr 2011 kam es erneut zum Eklat, der damalige iranische Präsident nutzte den Gipfel zur Hetze gegen Israel. Die Durban-Konferenz gilt zudem als Geburtsstunde der antisemitischen Israel-Boykottkampagne BDS.

Bild: Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York. Foto: Avi Ohayon/GPO

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