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Das Laubhüttenfest: Gottes Gebot der Freude

JERUSALEM, 20.09.2021 (DK) – in Israel beginnt für religiöse Juden am Montagabend das Laubhüttenfest. Den Straßenrand in israelischen Städten zieren sogenannte Sukkas, provisorische Behausungen mit Laubdächern, die innen oftmals gemütlich eingerichtet sind. Nicht nur zu Hause sondern auch in Restaurants und Cafés wird während des einwöchigen Festes draußen gespeist. In manchen Familien verbringt man sogar die Nacht in der Hütte – ein besonders schönes Ereignis für Kinder, die durch das luftige Dach die Sterne sehen können. Das Laubhüttenfest soll die Juden an die beschwerliche Reise durch die Wüste nach ihrem Auszug aus Ägypten erinnern. Aber es wird auch zum Anlass genommen, Gott jedes Jahr für die Ernte zu danken. 

Gott trägt seinem Volk auf, fröhlich zu sein

Der Erntedank soll für die Gläubigen ein frohes Ereignis sein. Normalerweise gebietet Gott keine Emotionen im alten Testament, doch Sukkot stellt eine Ausnahme dar. „Seid sieben Tage lang vor dem HERRN, eurem Gott, fröhlich“, heißt es im 23. Kapitel des zweiten Buch Mose. Viele Juden nehmen sich diesen göttlichen Auftrag zu Herzen, feiern ausgelassen und laden Freunde und Bekannte in ihre Laubhütten zum gemeinsamen Fest ein. Gerade nach der langen Bußzeit, die mit dem heiligsten Tag im jüdischen Kalenderjahr Jom Kippur endet, ist dies eine willkommene Abwechslung. Obwohl es sich um eine fröhliche Zeit handelt, mahnt die Unbeständigkeit der Behausungen, dass das Wohlergehen auf dieser Welt vergänglich ist. 

Bild: Mädchen schmücken gemeinsam das Innere einer Laubhütte. Quelle: Gershon Elinson/ Flash90

Die Gebetsversammlungen zum Beginn des Festes wirken immer sehr eindrucksvoll. Männer, in weiße Gebetsschals gehüllt, laufen im Kreis und schwenken ihren Feststrauß. Dieser wird aus Weidenzweigen, Dattelpalmzweigen, Myrtenzweigen und einer sogenannten Etrog, einer Zitrusfrucht, zusammengestellt. Für Juden in Europa war es früher gar nicht einfach an eine solche Frucht vor Sukkot zu gelangen. In Israel werden die Pflanzen heute in Massen angebaut, so dass sich jeder Haushalt einen Feststrauß für die eigene Sukka leisten kann. 

Bild: Ultraorthodoxe Männer inspizieren Citrusfrüchte vor dem Kauf für den Feststrauß zum Laubhüttenfest. Der Kauf einer Etrog für Sukkot kann unter Umständen teuer werden. Quelle: David Cohen/Flash90

Ministerium mahnt zur Vorsicht nach Meron-Katastrophe

In der ultraorthodoxen Gemeinschaft kam es während den Lag BeOmer Festlichkeiten am Berg Meron im April diesen Jahres zu einer Katastrophe. 45 Menschen verloren bei einer Massenpanik ihr Leben. Wenig später, zu Beginn des Shawuot-Festes, stürzte bei einer Großveranstaltung eine Tribüne ein, wobei zwei Männer ums Leben kamen. Im Angesicht dieser tragischen Vorfälle hat das Wirtschaftsministerium während Sukkot zur Vorsicht gemahnt. Laubhütten sollten bestenfalls mit keinen elektrischen Geräten ausgestattet werden und sicher gebaut sein. So soll vermieden werden, dass sich das Fest der Freude in einen tragischen Unfall verwandelt. 

Bild: Ultraorthodoxe Männer tragen Palmzweige für den Bau ihrer Laubhütte. Quelle: Olivier Fitoussi/FLASH90

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