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Zwei hochrangige Mitglieder arabischer Knesset-Partei treffen sich in Gaza mit Hamas-Vertreter

JERUSALEM, 01.11.2021 (NH) – Razi Issa, Knessetabgeordneter und Mitglied der israelisch-arabischen Partei „Vereinigte arabische Liste“, nahm mit einem weiteren hochrangigen Abgeordneten an einer Hamas-Konferenz im Gazastreifen teil. Das berichtete der israelische Nachrichtensender N13. Demzufolge trafen die israelischen Abgeordneten in Gaza auf den Hamas-Vertreter Razi Hamed.

In einem erschütternden Bericht enthüllte die bekannte israelische Reporterin Ayala Hasson die direkte Verbindung der „Vereinigten arabischen Liste“ mit der Terrororganisation Hamas. Den Berichten zufolge reisten die beiden Parteimitglieder unter dem Deckmantel der gemeinnützigen Institution „Verein 48“. Die Organisation wird von der Palästinensischen Autonomiebehörde betrieben und ist ausschließlich im sogenannten Westjordanland und dem Gazastreifen aktiv. Sie zahlen Spenden – und Lohnzahlungen an Palästinenser aus, die Teil eines Anschlags oder Terroraktes gegen israelische Soldaten und Zivilisten waren.

Razi Issa schon öfter in Kontroversen verwickelt

Razi Issa kommt aus dem arabischen Dorf Kfar Qasim. Neben seinen Aktivitäten als Abgeordneter ist er Vorsitzender der Generalversammlung der „Islamischen Bewegung“ und Generaldirektor der Organisation „Verein 48“. Vor ein paar Monaten entwarf Issa den Koalitionsvertrag der israelisch-arabischen Partei und war persönlich zugegen, als der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett, sein Stellvertreter Yair Lapid und der arabische Parteivorsitzende Mansour Abbas das Koalitionsabkommen unterzeichneten.

Es ist nicht das erste Mal, dass Razi Issa für Schlagzeilen in den israelischen Medien sorgt. In einer Botschaft direkt aus Gaza im Jahr 2019, versprach er seinen palästinensischen Brüdern Rückendeckung.

Die Ziele des „Vereins 48“ 

Was steckt hinter dem „Verein 48“? Es handelt sich um eine Organisation, die angeblich Hunderttausende Schekel für Wohltätigkeitszwecke sammelt und damit palästinensische Waisenkinder und hilfsbedürftige Familien unterstützt. Doch kann man den Geschäftsunterlagen der Vereinsstruktur die Unterstützung von terroristischen Aktivitäten entnehmen. So lautet in der Zusammenfassung der Organisationsziele einer der ideologischen Punkte wie folgt: „Die Organisation setzt sich mit großem Engagement dafür ein, die Hunderten von Märtyrer-Hinterbliebenen, -Gefangenen oder – Witwen zu erreichen.“.

Bei einer Konferenz des umstrittenen Vereins war nicht nur das besagte Parteimitglied Razi Issa, sondern auch Parteivorsitzender Mansour Abbas und Doktor Ali Al-Kitnani anwesend. Während der Versammlung berichtet Mansour Abbas stolz, über 10 Millionen Schekel jährlich für den „Verein 48“ zu sammeln.

Während Feierlichkeiten zur Eröffnung einer Zweigstelle des Vereins wurden Razi Issa, Doktor Ali Al-Kitnani und der bekannte Hamasführer Razi Hamed als Ehrengäste empfangen. Das Mitglied der Terrorgruppe gratulierte der Organisation im palästinensischen Fernsehen zu ihren willkommenen und gern gesehenen Aktivitäten in Gaza im Namen der Hamas.

Eine Stellungnahme, wie seine Institution in den Augen der Hamas hohes Ansehen erlangt hat, beantwortet das Parteimitglied der israelischen Knesset Razi Issa dem israelischen Fernsehen nicht. Dass Razi Hamed ein hochrangiges Hamasmitglied sei, wäre ihm nicht bekannt.

Plakate der Protestbewegung „Rote Linie“ ragen seit den frühen Morgenstunden über Autobahnbrücken in ganz Israel. Sie wollen die Verteilung der Regierungsgelder an suspekte palästinensische Vereine aufhalten. Im Bild markiert: Parteimitglied und Vereinsdirektor Razi Issa. Foto: Mit freundlicher Erlaubnis von Joel Shiloh

Direkte Verbindung zur Hamas

„Verein 48“ verfügt über sieben Zweigstellen in Judäa und Samaria und zwei Büros in Gaza. Der Hauptsitz der Institution in Israel befindet sich in Kfar Qasim. Das Büro in der arabischen Stadt Tul Karem wird von Azar Shachrur geleitet. Sie ist die Schwester von einem der Terroristen des blutigen Pessach-Massakers im „Park-Hotel“ in Netanya im Jahr 2002. Damals wurden zum traditionellen Sederabend 30 Zivilisten getötet und 140 weitere verletzt. Er wurde zu einer Gefängnisstrafe von 29 Jahren verurteilt. Ehemann und Sohn der Leiterin Shachrur gehören den „Islamischen Dschihad“ an.

Die ideologische und finanzielle Verbindung zwischen der Fraktion „Vereinigte arabische Liste“, der „Islamischen Bewegung“ und der Terrororganisation Hamas in Gaza und den sogenannten Westjordanland ist offensichtlich. Der massive finanzielle Arm unter der Leitung von Razi Issa, reicht jedoch nicht nur bis Judäa und Samaria oder Gaza. Die Tätigkeiten der Organisation gehen über die Grenzen Israels hinaus. Der Verein verschreibt Aktivitäten in Syrien sowie Treffen mit dem „Globalen Dschihad“ in der Türkei.

Israels Regierung schweigt zu Anschuldigungen 

Parteivorsitzender Mansour Abbas versucht das palästinensische Volk zu unterstützen. Waisenkinder und Bedürftige sollen über „Verein 48“ erreicht werden. Allerdings hat der Politiker keine Kontrolle über Zahlungen, die unter dem Deckmantel palästinensischer Waisenkinder an Terroristenfamilien und Märtyrer fließen.

Der Bericht von Ayala Hasson sorgt innerhalb der Knesset für Empörung. Die Verbindung der Koalitionspartei zur Terrorbewegung in Gaza sei eine Gefahr für die Existenz Israels. Die Stimmen zur Auflösung der amtierenden Regierung werden lauter. Israelische rechtsgerichtete Parteien innerhalb der Knesset drängen auf eine sofortige Außerkraftsetzung des angeblichen Bennett-Abbas-Hamas-Regimes.

Auch innerhalb der israelischen Bevölkerung sind landesweite Proteste gegen das amtierende Kabinett und die Verteilung der Regierungsgelder geplant. Plakate der jungen „Red Line“-Bewegung zieren seit heute Morgen israelischen Autobahnen. Joel Shiloh, Vorsitzender der „Red Line“ Proteste erklärte Fokus Jerusalem exklusiv: „Heute protestiert eine junge und breite Bewegung aus allen Schichten Israels gemeinsam mit dem nationalen Lager, um entschlossen und gerecht gegen diese Regierung vorzugehen. In den kommenden Tagen werden wir weitere neue Enthüllungen über die Verbindung zwischen der „Vereinigten arabischen Liste“ und der Hamas preisgeben. Es ist eine Regierung, die Hamas-Terroristen finanziert und die jüdisch-zionistische Identität des Staates mit Füßen tritt. Nur ein breiter öffentlicher Aufschrei wird sie verstehen lassen, dass sie die „Rote Linie“ überschritten haben. Wir werden nicht zulassen, dass die Gelder des Staates Israel an Terroristen weitergegeben.“

Titelbild: Premierminister Naftali Bennet mit dem Vorsitzenden der „Vereinten arabischen Liste“ Mansour Abbas in der Versammlungshalle des israelischen Parlaments. Foto: Olivier Fitoussi / FLASH90

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