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Furcht vor Omikron-Virusvariante: Israel schließt erneut seine Grenzen für Ausländer

JERUSALEM, 28.11.2021 (TM) – Um die Ausbreitung der neuen Omikron-Virusvariante einzudämmen, hat die israelische Regierung drastische Maßnahmen beschlossen. Sie verbietet erneut Ausländern die Einreise. Damit sind die Grenzen wieder dicht, der Chanukka- und Weihnachtstourismus wird unmöglich gemacht. Das Einreiseverbot beginnt am heutigen Sonntagabend. Es soll zunächst zwei Wochen gelten, kann jedoch verlängert werden. Den Beschluss fasste das Corona-Kabinett nach einer dreistündigen Sitzung in der Nacht zum Sonntag.

Israel hatte seine Grenzen für vollständig geimpfte Ausländer erst Anfang November unter strengen Auflagen geöffnet, zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie.

Wer die israelische Staatsbürgerschaft hat, darf weiterhin international reisen. Die Minister haben aber die obligatorische Quarantäne für Israelis, die aus dem Ausland ankommen, erweitert. 

Drei Tage Isolation für alle Reisenden

Geimpfte Israelis – die nach den bisherigen Regeln nach der Landung am Ben Gurion-Flughafen einen Coronavirus-Test machen und bis zum Erhalt eines negativen Ergebnisses isoliert bleiben mussten – müssen nun drei Tage lang in Quarantäne gehen und am dritten Tag nach ihrer Ankunft einen weiteren Covid-Test durchführen. Ungeimpfte Israelis müssen mindestens eine Woche in Quarantäne bleiben und können die Isolation erst verlassen, wenn sie am siebten Tag ein negatives Testergebnis erhalten.

Israel hat 50 afrikanische Staaten zu „roten“ Ländern erklärt, da die neue Variante im südlichen Afrika erstmals nachgewiesen wurde. Israelis ist es verboten, diese Länder zu besuchen. Wer schon dort ist und nun in den jüdischen Staat zurückkehrt, muss seine Isolationszeit in einem staatlich überwachten „Quarantäne-Hotel“ verbringen, unabhängig vom Impfstatus. Auch Ausländer, die aus humanitären oder sonstigen Gründen eine Ausnahme-Erlaubnis zur Einreise nach Israel erhalten, müssen zur Isolation in eine solche Einrichtung.

Der „Grüne Pass“ wird für alle Veranstaltungen ab 50 Personen benötigt, statt wie bisher ab 100 Personen. Die zum Chanukka-Fest geplanten Veranstaltungen können stattfinden.

Armee verfolgt Kontakte

Die Omikron-Variante ist bereits in Israel angekommen. Ein Fall wurde nachgewiesen. Bei sieben weiteren Personen wird eine solche Infektion vermutet, die Testergebnisse stehen noch aus. Laut Medienberichten ist eine infizierte Frau mit dem öffentlichen Bus vom Flughafen nach Eilat gefahren. Die Armee versucht nun, alle Kontaktpersonen ausfindig zu machen.

Regierungschef Naftali Bennett erklärte in einer Stellungnahme, dass die Omikron-Variante „äußerst besorgniserregend“ sei, dass Israel „eine rote Fahne hisst“ und „am Rande des Ausnahmezustands steht“. Ob die Mutation tatsächlich ansteckender und gefährlicher ist als frühere Varianten und ob die Impfstoffe dagegen wirken, ist allerdings unklar. Weltweit beschäftigen sich Wissenschaftler intensiv mit dieser Frage.

Foto: Deutlich weniger Passagiere werden in den nächsten Wochen am Ben Gurion-Flughafen bei Tel Aviv erwartet: Es dürfen nur noch israelische Staatsbürger einreisen. Foto: Avshalom Sassoni / Flash 90

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