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Israel: Ausländer müssen weiterhin draußen bleiben

JERUSALEM, 09.12.2021 (TM) – Ausländer dürfen weiterhin nicht in Israel einreisen. Das bis kommenden Sonntag geltende Verbot hat die israelische Regierung am Abend um weitere zehn Tage verlängert. Sie begründete den Schritt damit, dass man noch nicht genug über die Omikron-Variante des Coronavirus wisse und verhindern wolle, dass sie nach Israel eingeschleppt werde. 

Israelischen Staatsbürgern ist die Ein- und Ausreise hingegen weiterhin erlaubt. Sie müssen nach ihrer Rückkehr mindestens drei Tage in Quarantäne. Bei der Einreise und drei Tage später müssen sie sich testen lassen. Während des Chanukka-Festes vor wenigen Tagen hatten Zehntausende Israelis Urlaub in aller Welt gemacht, darunter die Ehefrau des Regierungschefs mit ihren Kindern. Für Diskussionen sorgte, dass für die Teilnehmerinnen des „Miss Universum“-Schönheitswettbewerbs und ihre Begleitungen eine Ausnahme von den strengen Bestimmungen gemacht wurde. 

Israel hatte als erster Staat der Erde seine Grenzen für Ausländer wieder dicht gemacht, nachdem die besonders ansteckende Omikron-Variante aufgetaucht war. Bis heute wurden lediglich 21 Omikron-Infektionen in Israel bestätigt. Unter dem Einreiseverbot hat nicht nur die ohnehin schon schwer gebeutelte Tourismusindustrie zu leiden. Betroffen sind auch nicht-jüdische Verwandte von Israelis sowie Geschäftsleute.

Heftiger Streit mit Gesundheitsminister

Israelische Medien berichten, dass es am Donnerstag zu einem heftigen Streit zwischen Bennett und Gesundheitsminister Nitzan Horowitz gekommen ist. Demnach hatte Bennett drastische Maßnahmen gefordert, darunter einen Lockdown für Ungeimpfte. Zudem wollte er deren Zugang zum Ben-Gurion-Flughafen beschränken. Horowitz, der der linken Meretz-Partei angehört, und Vertreter des Gesundheitsministeriums nannten die Vorschläge unangemessen und unzumutbar. Teilnehmer des Treffens sagten, es sei zweifelhaft, ob die Vorschläge des Premierministers in einer Demokratie rechtsstaatlich durchsetzbar seien. 

Nur noch wenige schwere Fälle

Währenddessen bleibt die Lage in den israelischen Hospitälern entspannt. Sie müssen jetzt zum ersten Mal seit Ende Juli weniger als 100 schwere COVID-19-Fälle behandeln. Die vierte Welle ist im Heiligen Land ausgelaufen. Nach heute veröffentlichten Zahlen des Gesundheitsministeriums gibt es im Land nur noch 96 schwer an COVID erkrankte Patienten. Das ist der niedrigsten Stand seit viereinhalb Monaten. Die 7-Tage-Inzidenz in Israel beträgt aktuell 44,4. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen an. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt dieser Wert 442,2, in Österreich 471,5 und in der Schweiz 755,0.

4,1 Millionen Israelis haben bereits ihre dritte Impfung („Booster“) erhalten. Derzeit werden auch Kinder zwischen 5 und 11 Jahren geimpft, die Kampagne läuft aber nur schleppend an. Laut offiziellen Zahlen entfällt die Mehrheit der Neuinfektionen auf Kinder und Jugendliche. Die Regierung hat angekündigt, dass im kommenden Jahr voraussichtlich eine vierte Impfung für die Israelis notwendig sein werde.

Bild: Gesundheitsminister Horowitz (links) und Regierungschef Bennett sind sich laut Medienberichten nicht einig, wie das Coronavirus in Zukunft bekämpft werden soll. Foto: Moti Milrod/ Pool

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