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Nach Messer-Attentat auf jüdische Mutter: Entsetzen über „Teenager-Terror“

JERUSALEM, 09.12.2021 (NH) – Moria Cohen ist mit ihren fünf Kindern wie jeden Morgen auf dem Weg zur Schule und in den Kindergarten. Plötzlich spürt die 26-Jährige einen stechenden Schmerz im Rücken. Eines ihrer Kinder schreit: „Mama, Du hast ein Messer im Rücken!“ Die Täterin flüchtet, kann jedoch wenig später von israelischen Sicherheitskräften in einer nahe liegenden Schule gestellt werden. Es handelt sich laut Polizei um eine 14-jährige palästinensische Schülerin.

Das jüdisch-israelische Opfer wird mit Stichverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, kann jedoch nach ein paar Stunden und einer erfolgreichen Operation am späten Mittwochnachmittag nach Hause zu ihrer Familie entlassen werden.

Fünf kleine Kinder werden Augenzeugen

Die mutmaßliche Täterin lebt wie ihr Opfer im Brennpunkt-Stadtteil Sheikh Jarrah. Sie wird  nach einer umfangreichen Suchaktion der Polizei ausfindig gemacht. Die Teenager-Terroristin, weitere Schüler, eine Lehrerin und der Schulleiter werden ebenfalls zum Verhör geführt. Das palästinensische Mädchen wurde von einer Sicherheitskamera gefilmt, wie sie die jüdische Familie verfolgt. Sie bestreitet jedoch, etwas mit dem Vorfall zu tun zu haben.

Moria Cohen erklärt am Abend in den israelischen Medien, dass sie und ihre Kinder durch ein göttliches Wunder vor größerem Schaden bewahrt worden sind. Dennoch stehen die Kinder, alle unter sechs Jahren, unter großem Schock. Ihr Ehemann erklärt: „Unsere  fünf Kinder sind alle noch klein. Drei von ihnen sitzen noch im Kinderwagen. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es ausgegangen wäre, wenn die Angreiferin weitergemacht hätte.“

Moria Cohen berichtet schockiert, dass sie lange Minuten verwundet und mit dem langen Küchenmesser im Rücken auf der Straße stand. Dutzende arabische Autofahrer hätten die blutende Mutter mit ihren Kindern jedoch nicht beachtet: „Es war grausam. Das ist einfach schockierend. Ich hatte nur Angst um meine Kinder.“

Moria Cohen mit drei ihrer fünf kleinen Kinder in ihrem Haus in der Nachbarschaft von Sheikh Jarrah. Sie ist dankbar für die göttliche Bewahrung ihrer Kinder und dass sie selbst nur leicht verletzt wurde. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

Der Angriff fand im umstrittenen Ostjerusalemer Viertel Sheikh Jarrah statt. Dieser Bereich sorgte in den vergangenen Monaten immer wieder für Kontroversen. Proteste und gewalttätige Zusammenstöße mit israelischen Sicherheitskräften waren im Frühjahr nicht zuletzt der Auslöser für die jüngste Gaza-Offensive. Der Grund ist ein jahrelanger Rechtsstreit von mehreren palästinensischen Großfamilien, die angeblich Gefahr laufen, von jüdischen Bewohnern „vertrieben“ zu werden.

Jugendliche werden zu Terroristen

Die Messerattacke ereignete sich nach fünf weiteren Terroranschlägen in den vergangenen zweieinhalb Wochen: eine Autoattacke am Teenim-Grenzübergang im sogenannten Westjordanland, drei blutige Übergriffe in Jerusalem und eine Messerstecherei im Tel Aviver Stadtteil Jaffa. Israelische Sicherheitsbeamte sehen den Anstieg der Anschläge von Einzeltätern mit Sorge. Erschreckend ist vor allem das jugendliche Alter der Terroristen (14, 16 und 18), die in die jüngsten blutigen Attacken verwickelt waren. Viele arabische Kinder werden von ihren Familien, von palästinensischen Medien und in der Schule zum Hass auf Juden erzogen.

Die Terrororganisation Hamas und die Bewegung Palästinensischer Dschihad gratulierten zu dem Anschlag auf die jüdische Mutter und bezeichneten den Übergriff als Heldentat: „Der Widerstand des palästinensischen Volkes ist unzerbrechlich.“

Titelbild: Großes Polizeiaufgebot am Tatort des Messer-Angriffs im Ostjerusalemer Stadtteil Sheikh Jarrah. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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