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Im Schatten der fünften Corona-Welle: Bennett drängt zur Kinderimpfung

JERUSALEM, 21.12.2021 (NH) – Die fünfte Welle des Coronavirus ist im Heiligen Land angekommen. Die Ein-und Ausreisebeschränkungen hatten nach Angaben der Regierung die Ausbreitung der Corona-Variante Omikron zwar verzögert, aber aufzuhalten ist eine Infektionswelle inzwischen nicht mehr. Die hochansteckende Mutante ist bereits innerhalb der israelischen Gesellschaft im Umlauf und verbreitet sich rasend schnell. Regierungschef Naftali Bennett betont, dass Impfungen gegen Corona weiterhin von größter Bedeutung seien.

Omikron steht vor der Tür

Die Zahlen und Statistiken lassen keine Zweifel mehr: Israel steht einmal mehr vor einem rapiden Anstieg der Infektionsrate. Von etwa 53.000 Tests, die seit Mitternacht ausgewertet wurden, waren 1,45 % positiv. Dies stellt die höchste Zahl in den vergangenen Wochen dar. Das israelische Gesundheitsministerium erklärte, dass der Infektionskoeffizient derzeit auf 1,22 stehe, was ebenfalls auf eine wachsende Ausbreitung der Pandemie hinweist. Trotz des Anstiegs der positiven Testergebnisse bleibt die Zahl der schwerkranken Patienten auf den Corona-Stationen in Israels Krankenhäusern mit 81 noch stabil.

Bennett fordert Israelis auf, ihren Kindern die Spritze geben zu lassen

„Die Zeit rennt uns davon. Omikron ist bereits in Israel – von der Knesset bis zu den Kindergärten“, warnte Ministerpräsident Bennett. Er unterstrich, dass die Reisebeschränkungen die Ausbreitung der Omikron-Mutante verzögert hätten, aber eine Ansteckung von Hunderten von Israelis in den nächsten Wochen sei unvermeidlich. Bennett ist sich sicher, dass sich der größte Teil Israels in den nächsten Monaten mit der Omikron-Variante anstecken wird. Daher sei es von größter Bedeutung, Kinder und Jugendliche umgehend impfen zu lassen. „Jede Stunde, die Sie warten, ist eine verlorene Stunde.“, so der Premier. Er hob auch die Wartezeit hervor, die es von der ersten Impfung bis zum vollständigem Schutz gegen das Virus benötigt. Bennett drängt in den vergangenen Wochen verstärkt und wiederholt auf eine Impfung der kleinsten Israelis. Er unterstrich, dass der Impfstoff geprüft und sicher sei.

Der amtierende Regierungschef wurde zur Hauptsendezeit mit Fragen herausgefordert. Eine von ihnen ging auf den Urlaub seiner Ehefrau auf die Malediven nur Tage nach seiner Warnung vor internationalen Reisen ein. Bennett wies die Anschuldigungen mit der kurzen Antwort: „Es gibt unterschiedliche Meinungen und wir sind eine vielfältige Regierung“ von sich.

Das Gesundheitsministerium meldete am Sonntag insgesamt 40 neue Omicron-Infektionen. Die Gesamtzahl der Fälle, die sich mit der Mutante angesteckt haben, beläuft sich demnach auf 175. Etwa 113 davon seien Reiserückkehrer aus dem Ausland.

Der „Grüne Pass“ in allen Handelssektoren

Trotz der wiederholten Aufforderung des Premierministers wurde bis dato nur eines von acht Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren geimpft. Daraufhin hatte Bennett am Montagmorgen eine Konferenz mit der Verwaltung des Bildungsministeriums einberufen. Demnach sollen mit den Schulen ein Plan aufgesetzt werden, wonach an einem schulfreien Tag so viele Kinder wie möglich direkt in den pädagogischen Einrichtungen geimpft werden sollen.

Des Weiteren sprach sich as Gesundheitsministerium dafür aus, Versammlungsbeschränkungen zu verhängen und den „Grünen Pass“ auf alle Handelssektoren zu erweitern.

Titelbild: Der israelische Premierminister Naftali Bennett bei seiner Pressekonferenz in Jerusalem. Bennett fordert israelische Eltern auf, umgehend ihre Kinder impfen zu lassen. Foto: Marc Israel Sellem / POOL

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