zurück zu Aktuelles

Historische UN-Resolution gegen die Leugnung und Verzerrung des Holocausts

JERUSALEM, 20.01.2022 (NH) – Der 20. Januar 2022 soll für das jüdische Volk weltweit zu einem historischen Datum werden. Zum 80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz, bei der von den Nazis die Vernichtung der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas geplant wurde, wird erwartet, dass die Vereinten Nationen bei ihrer Generalversammlung eine Resolution gegen jede Verleugnung, Verzerrung oder Verharmlosung des Genozides am jüdischen Volk verabschieden.

Resolution wurde von Israel selbst aufgesetzt

Es wäre das zweite Mal, dass in der UN über eine Resolution, deren Text in Jerusalem verfasst wurde, abgestimmt wird. Das erste Mal geschah dies im Jahr 2005, als das UN-Gremium den 27. Januar zum internationalen Holocaust-Gedenktag erklärte. Das KZ und Todeslager Auschwitz ist am 27. Januar 1945 von Soldaten der Roten Armee befreit worden.

In dem israelischen Textentwurf werden die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen dazu aufgefordert, jegliche Leugnung in Bezug auf den jüdischen Völkermord vorbehaltlos abzulehnen. Des Weiteren sollen aktive Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus durch Informations- und Kommunikationstechnologien ergriffen und Holocaust-Aufklärungsprogramme entwickelt werden. Der Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, versucht besonders hervorzuheben, dass der Völkermord nicht nur von Einzelpersonen, sondern von ganzen Ländern verleugnet wird. Insbesondere der Iran leugnet den Holocaust formell.

Dramatischer Anstieg des Antisemitismus

Erdan erklärt, dass die Resolution internationale Standards zur Definition der Holocaust-Verleumdung aufstellen soll, die angesichts des rasant zunehmenden Antisemitismus weltweit dringend erforderlich seien. Gewalttätige Übergriffe auf Juden und die Leugnung des Holocaust in  sozialen Netzwerken seien besonders nach der letzten Gaza-Offensive und während der Corona-Pandemie dramatisch gestiegen. Der schreckliche Trend müsse auf allen Ebenen bekämpft werden.

Darum drängt Israel die UN, nun Stellung zur Holocaustleugnung zu beziehen. Man erwartet, dass die Resolution mit überwältigender Mehrheit verabschiedet wird. Gilad Erdan hofft, die Unterstützung von 160 der insgesamt 193 UN-Mitgliedsstaaten bei seinem Kampf gegen das schockierende Phänomen der Holocaust-Leugnung zu erhalten. Nach Angaben von Erdans Büro unterstützen die USA und Deutschland die Resolution und arbeiten mit Israel daran, sie voranzutreiben.

Titelbild: Gilad Erdan, Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen, arbeitet seit einem Jahr an der Verabschiedung einer Resolution gegen die Leugnung des Holocausts. Foto: Flash90

Weitere News aus dem Heiligen Land