Der türkische Präsident erhält medizinischen Rat von einem Professor aus Israel
TEL AVIV, 24.01.2022 (NH) – Israel ist ein internationales Vorbild in der Gesundheitsforschung. Nach der Liste des „Bloomberg Global Health Index“, in der die Lage der Gesundheitssysteme von 160 Ländern verglichen werden, belegt Israel im Jahr 2021 Platz 10. Deutschland liegt im Vergleich zu dem jüdischen Staat auf Platz 23. Jetzt möchte auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, trotz den als angespannt geltenden Beziehung zwischen den beiden Ländern, vom israelischen Gesundheitswesen profitieren.
Medizinische Beratung aus Tel Aviv
Erdogan hat sich Berichten zufolge medizinisch von Professor Itzhak Shapira, einem israelischen Arzt und dem Vizepräsidenten des Ichilov-Krankenhauses, in Tel Aviv beraten lassen. Das berichtete das israelische Nachrichtenportal Ynet.
Professor Shapira ist Herzspezialist und unter anderem für den sogenannten Medizintourismus im Tel Aviver Krankenhaus verantwortlich. Der angesehene Wissenschaftler berät weltweit führende Unternehmen in medizinischen Fragen und empfiehlt entsprechend angemessene Behandlungsmethoden. Laut dem Bericht soll nun auch der türkische Präsident von seinem medizinischen Wissen profitiert haben.
Die Tatsache, dass es sich bei Professor Shapiro um einen ausgebildeten Kardiologen handelt, könnte bedeuten, dass Erdogan eventuell mit Herzproblemen zu kämpfen hat. Quellen, die mit den Details und der Beziehung zwischen den Beiden vertraut sind, erklären jedoch, dass eine Beratung in anderen medizinischen Bereichen nicht auszuschließen sei. „Wir wären nicht überrascht, wenn sich die beiden in der Türkei treffen“, hieß es weiter.
Gerüchte um die Gesundheit des Staatsoberhaupts
In den vergangenen Monaten kursierten in der Türkei die Gerüchte, dass der 67-jährige Präsident nicht bei guter Gesundheit sei. Daher wird angenommen, dass der israelische Professor zu Hilfe gezogen wurde, um das Staatsoberhaupt umfangreich zu beraten. Eine offizielle Stellungnahme zum Gesundheitszustand des türkischen Führers gibt es jedoch nicht.
Um den Gerüchten über Erdogans gesundheitlichen Zustand entgegenzuwirken, veröffentlichten seine Berater im November Videos auf der sozialen Plattform Twitter, die ihn nach einem Flug von Istanbul nach Ankara zeigen. Einen Monat zuvor wurde ein weiteres Video gepostet, in dem das türkische Oberhaupt Basketball spielt.
Unterdessen ließ Erdogan verlauten, dass der israelische Präsident Isaac Herzog demnächst zu einem offiziellen Staatsbesuch in die Türkei reisen würde. Das Büro Herzogs wollte sich zu der Erklärung des türkischen Amtskollegen nicht äußern.
Das Ichilov Krankenhaus und Prof. Yitzhak Shapira lehnen eine Stellungnahme bis dato ab.
Titelbild: Israel und seine Krankenhäuser sind ein internationales Vorbild in der Gesundheitsforschung. Foto: Hadas Parush/Flash90