zurück zu Aktuelles

“Space Hummus” – Kichererbsen im Weltall

JERUSALEM, 21.02.2022 (NH) – Die meisten Israelfreunde denken bei blau-weißer Küche sofort an Hummus. Dass die vegane Paste nicht nur gut schmeckt, sondern auch nahrhaft ist, ist inzwischen weltweit bekannt. Nun haben sich 28 kleine Kichererbsen auf den Weg ins Weltall gemacht. In einem gemeinsamen Projekt der israelischen SpaceIL und der NASA sollen die Anbaumöglichkeiten der Hummusbohnen im Weltall erforscht werden.

Lebensmittelriese Strauss finanziert Experiment

Die 28 Erbsen wurden gut geschützt und isoliert in einem Miniaturgewächshaus in der Größe eines kleinen Schuhkartons schon am Samstag an Bord des unbemannten Cygnus-Raumschiffs gebracht, um einige Stunden später zur internationalen Raumstation ISS zu starten. Das Raumschiff soll schon nach einem Reisetag die 482 Kilometer entfernte Station erreichen.

Das Experiment wird von israelischen Forschern und dem israelischen Wissenschaftler und Mitbegründer von SpaceIL Yonatan Winetraub geleitet. Um die junge Generation mit in das Experiment einzubeziehen, werden zeitgleich auf dem Erdboden in 1.000 israelischen Klassenzimmern Kichererbsen in kleinen Kisten angebaut, um sie in einem Monat mit dem Wachstum der Samen im Weltraum zu vergleichen.

Mehrere internationale Unternehmen haben an dem speziellen Experiment mitgewirkt. Doch der israelische Lebensmittelhersteller “Strauss”, der international für seinen schmackhaften Hummus-Dip bekannt ist, hat die mit Hummusbohnen gefüllte Kapsel finanziert und auch die dafür passende Kichererbsensorte names Zehavit ausgewählt. Das Kichererbsen-Projekt soll das israelische Unternehmen eine beträchtliche Summe gekostet haben.

Hummusanbau im Weltraum

Die Idee, hinter den Bohnen im Weltall: Gemüse im Weltraum zu züchten, dass den Astronauten später als Nahrung dienen könnte. Während die NASA versucht, Gemüsesorten wie Salat, Kohl und Grünkohl anzubauen, setzen die Israelis auf Hülsenfrüchte. Da die Kichererbsenpflanzen relativ einfach anzubauen und doch sehr robust sind, lag es nahe, dass die Wahl der israelischen Forscher auf die beliebte Hummus-Bohne fiel. Ein absoluter Pluspunkt: Die Kichererbsen enthalten einen hohen Nährwert, da sie mit einer ordentlichen Portion Ballaststoffen, Vitamin B, Magnesium, Eisen und Zink bepackt sind.

In dem genialen Experiment werden hydroponische Techniken für das Keimen und Wachsen der Samen in der Schwerelosigkeit getestet. Die kleinen Pflanzen werden von der Erde ferngesteuert und überwacht. Geprüft wird, wie sie auf Feuchtigkeit, Nährstoffe und Temperaturunterschiede reagieren. Die Codierung, die dem Team ermöglicht, das Weltraum-Gewächshaus von Mutter Erde aus fernzusteuern, kommt von einem Team junger Mädchen aus einer religiösen, technischen Hochschule in Yerucham. Die von ihnen entwickelte Codierung beinhaltet die Kameraführung, um die kleinen Kichererbsensetzlinge zu überwachen und Sensoren, die dokumentieren, wie die Samen auf Lichtfrequenzen und Wellenlängen reagieren. Die Bohnen werden einen Monat lang im Weltraum angebaut und dann gekühlt, bis sie Anfang Juni zurück auf die Erde gebracht werden.

Wenn alles nach Plan läuft, könnten Astronauten schon bald ihren eigenen Weltraum-Hummus aus im All gekeimten Kichererbsen herstellen. Israelis können eben sehr schwer auf ihren beliebten Hummus-Dip verzichten.

Titelbild: 28 Kichererbsen befinden sich auf dem Weg zur internationalen Raumstation ISS. Foto: Pixabay

Weitere News aus dem Heiligen Land