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Konnte Bennett Putin umstimmen?

JERUSALEM, 06.03.2022 (MS) – Premierminister Bennett ist vor einigen Stunden aus Berlin zurückgekehrt, nachdem er vorher in Moskau mit Vladimir Putin gesprochen hatte. Das Gespräch zwischen Bennett und Putin war bereits seit mehreren Tagen geplant und mit der Ukraine, den USA, Deutschland und Frankreich koordiniert worden.

Israel wurde von vielen Beobachtern kritisiert, weil es den Angriff Russlands nicht so stark wie andere Länder verurteilt und keine Waffen an die Ukraine liefert. Bennett und seine Administration haben entgegengehalten, sie hätten mit beiden Seiten gute Kontakte und könnten als Vermittler auftreten. Mit seinem Besuch in Russland hat Bennett nun aktiv versucht, diese Rolle zu übernehmen.

Worüber wurde gesprochen?

Das Gespräch zwischen Bennett und Putin soll drei Stunden gedauert haben, aber über den Inhalt der Gespräche ist nur wenig bekannt. Unbestätigte Quellen geben an, dass über jüdische Gemeinden und Flüchtlinge, den Iran-Deal und natürlich den Krieg in der Ukraine gesprochen wurde. Putin soll von Bennett gefordert haben, weiterhin keine Waffen an die Ukraine zu liefern.

Es könnte sein, dass Putin einen Weg sucht, seinen Feldzug gegen die Ukraine zu beenden, bevor die russische Wirtschaft komplett zusammenbricht und es zu Unruhen im eigenen Land kommt. Bennett könnte mit ihm über Pläne dieser Art gesprochen haben. Die Tatsache, dass Bennett als orthodoxer Jude am Schabbat in ein Flugzeug stieg, bedeutet, er hoffte mit dem Flug, Menschenleben zu retten.

Besuch in Berlin

Nach dem Gespräch in Moskau reiste Bennett am Samstagabend nach Berlin, wo er mit Bundeskanzler Olaf Scholz zusammentraf. Auch über dieses Treffen ist nicht viel bekannt. „Im Mittelpunkt des 90-minütigen Gesprächs standen die Ergebnisse der Unterredung, die der Ministerpräsident am Samstag mit dem russischen Präsidenten Putin in Moskau gehabt hatte“, sagte ein Sprecher der Bundesregierung am heutigen Sonntagmorgen.

Auch wenn man keine Details der Gespräche kennt, ist es doch klar, dass nach einer Lösung für den Krieg in der Ukraine gesucht wird. Wie diese aussehen kann, ist jedoch ein Rätsel. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Diplomaten einen Weg finden, das Blutvergießen in der Ukraine schnell zu beenden.

Titelbild: Bei Bennetts letzten Treffen mit Putin vor einem Jahr, sah die Welt noch ganz anders aus. Kobi Gideon/GPO

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