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Wirtschaftliche Aussichten für Israel besser als erwartet

JERUSALEM, 10.04.2022 (MS) – Das Jahr 2021 war für die israelische Wirtschaft sehr erfolgreich und das hat auch Moody´s bemerkt. Die Rating-Agentur ist eine der großen internationalen Firmen, die die wirtschaftliche Stärke von Staaten, und darauf basierend ihre Kreditwürdigkeit, bewertet.

Von stabil auf positiv

Am Freitag hat Moody´s bekanntgegeben, die wirtschaftlichen Aussichten Israels von stabil auf positiv angehoben zu haben. Moody’s verwies auf das starke Wirtschaftswachstum Israels und die “Reformagenda” der Regierung zur Bewältigung von Herausforderungen wie der Arbeitsproduktivität und der Beteiligung unterrepräsentierter Bevölkerungsgruppen an der Erwerbsbevölkerung.

Im Jahr 2021 wuchs die israelische Wirtschaft um 8,1 %, was die Prognosen übertraf und die höchste finanzielle Wachstumsrate in Israel seit 21 Jahren darstellte, wie aus den im Februar veröffentlichten Daten des Zentralamts für Statistik hervorgeht. Den Daten zufolge verzeichnete das vierte Fiskalquartal 2021 ein atemberaubendes BIP-Wachstum von 16,6 %, womit der Jahresdurchschnitt bei 8,1 % lag, dem höchsten Wert seit dem Jahr 2000, als Israels Wachstumsrate bei 8,4 % lag.

Unerwartete politische Stabilität

Während die Wirtschaft von stabil auf positiv heraufgestuft wurde, freut man sich, dass die Politik stabil ist. Das hätten die meisten Israelis und auch Moody´s beim Antritt der aktuellen Regierung nicht erwartet. Die Rating-Agentur beobachtet nun gespannt, wie sich die politische Lage im Land entwickeln wird, nachdem die Regierungskoalition vor einigen Tagen ihre Mehrheit in der Knesset verloren hat. „Es bleibt abzuwarten, ob die Regierung an der Macht bleiben wird, um ihre umfassende Reformagenda umzusetzen,“ schrieb Moody´s.

Die Regierung erhielt von der Agentur insgesamt eine gute Note, in der Erklärung zur Heraufstufung hieß es: „Die Regierung hat sich bemüht, Reformen durchzuführen, um das Produktivitätswachstum zu steigern, aber das Land steht immer noch vor großen Herausforderungen. Die niedrige Produktivität Israels ist unter anderem auf die Diskrepanz zwischen dem Technologiesektor und traditionelleren Sektoren zurückzuführen.“

Auch der Krieg in der Ukraine war ein Faktor für die gute Bewertung Israels, denn aufgrund seiner Energie-Unabhängigkeit wurde das Land von dem Konflikt nicht schwer getroffen. Die Corona-Krise hat die israelische Wirtschaft ebenfalls nicht allzu schwer mitgenommen und da sich die Beschäftigung fast wieder auf Prä-COVID befindet, sollte es nur noch weiter bergauf gehen.

Titelbild: Premierminister Bennett spricht auf der Cybertech-Konferenz in Tel Aviv. Er selbst war ein erfolgreicher High-Tech Unternehmer, bevor er seine politische Karriere begann. Foto: Tomer Neuberg/Flash90

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