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Die Tourismusbranche in Israel erwacht zu neuem Leben – Rekordzahlen am Flughafen

JERUSALEM, 17.04.2022 (NH) – Die Tourismusbranche in Israel erwacht zu sommerlichen Frühlingstemperaturen langsam zu neuem Leben. Nach fast zwei Jahren strenger Pandemiebeschränkungen wachsen die Besucherzahlen stetig. Die arbeitsreichsten Monate der Branche sind dennoch weit entfernt von den Zahlen in den Jahren vor der Corona-Pandemie.

Ausländer mussten draußen bleiben

Der allmähliche Anstieg des Tourismus zur Oster- und Pessachwoche ist im ganzen Land spürbar. Mit der Wiedereröffnung des israelischen Himmels wurde ein ausländischer Besucheranstieg an touristischen, religiösen und kulturellen Stätten im ganzen Land verzeichnet. So durchströmten Dutzende christliche Pilger zum Karfreitag die Jerusalemer Altstadt. Zu den Feiertagen gleich dreier Religionen besuchten etwa 30.000 Touristen den jüdischen Staat.

Israel schränkte den Tourismus im Schatten der Coronakrise bereits im Februar 2020 stark ein. 2019 reisten im ersten Quartal des Jahres 1.052.600 Touristen in das Heilige Land – 2020 verzeichnete Israel nur noch 16.000 Besucher. Das kleine Land hielt die Reisebeschränkungen bis Ende 2021 eisern aufrecht und gewährte erst ein Jahr später nur geimpften Ausländern den Einlass. Das Tourismusministerium berichtete von einem Rückgang von fast 84 % zu Beginn des Jahres 2022 im Vergleich zu 2019.

Wirtschaftliche Instabilität hält an

Anhaltende Corona-Erkrankungen und jüngste Sicherheitsbedrohungen in der Region zwingen ausländische Besucher des Weiteren zur Stornierung ihres Israelurlaubs. Dazu kommt der Anstieg von Reise- und Hotelkosten, da Unternehmen ihre Tarife erhöhen. Viele Menschen können sich nach der langjährigen Pandemie noch keine Auslandsreisen leisten und so hat der israelische Tourismuszweig immer noch Schwierigkeiten, auf die Beine zu kommen.

Israelische Reiseleiter- und Agenturen berichten, das Geschäft erhole sich langsam, doch ein drastischer Unterschied zu den geschäftigsten Monaten des Jahres, April und Mai, zu den Vorjahren sei dennoch zu spüren.

Riesige Warteschlangen am Ben-Gurion-Flughafen

Doch nicht nur ausländische Touristen wurden in der vergangenen Woche am Ben-Gurion-Flughafen registriert. Mit dem Beginn der Pessach-Schulferien traten Tausende Israelis nach zwei Jahren ihren lang ersehnten Urlaub an. Doch am Flughafen stießen die glücklichen Urlauber auf dem Weg zu den Sicherheitskontrollen auf riesige Warteschlangen. Der Reise-Ansturm wurde nicht nur für die Passagiere, sondern auch für das Flughafenpersonal zur Zerreißprobe. Hauptgründe dafür sind fehlende Mitarbeiter, die zu Beginn des Coronavirus unbezahlten Urlaub nehmen mussten, und der frontale Check-in-Prozess. Das Überprüfen benötigter Corona-Genehmigungen machen ein digitales Check-in derzeit noch nicht möglich. Das Personal am Schalter verbringt so mehr Zeit mit jedem einzelnen Fluggast.

Doch auch stundenlange Warteschlangen konnten den Israelis ihren Urlaub nicht vermiesen. Selbst hinter den Schutzmasken war das Lächeln der Reisenden erkennbar. Die beliebtesten Urlaubsziele der Israelis waren in diesem Monat die Türkei, die USA, Frankreich, Italien und Griechenland.

Titelbild: Ansturm in den Abflughallen am Ben-Gurion-Flughafen kurz vor den jüdischen Pessach-Feiertagen. Foto: Flash90

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