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Israels Watergen-Technologie versorgt bedürftige Syrer mit Trinkwasser

JERUSALEM, 11.05.2022 (NH) – Nach mehr als einem Jahrzehnt tödlicher Bürgerkriege liegt Syrien in Schutt und Asche. Das Land ist verwüstet. Nur 50 % der Wasser- sowie Abwassersysteme des kriegszerrissenen Staates funktionieren ordnungsgemäß. Millionen von Bürgern haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Nachdem Israel mehr als einmal die Grenzen für seine verletzten syrischen Nachbarn öffnete und humanitäre Hilfe leistete, sucht der kleine jüdische Staat nun nach Lösungen, um bedürftige Syrer mit frischem Wasser zu versorgen.

Wenn aus Luft Wasser wird

Das israelische Unternehmen „Watergen“ wurde 2009 in der zentralisraelischen Stadt Petach Tikva gegründet. Die Organisation hat eine patentierte, innovative Technologie entwickelt, die mithilfe einer Reihe von Filtern frisches Trinkwasser aus der Luft erzeugt. Die „Watergen-Generatoren“ werden mit Solarenergie betrieben. Sie sind daher perfekt auf das heiße Klima in Afrika, Syrien und dem Gazastreifen zugeschnitten. Inzwischen hat sich Watergen, das aus dem Nichts neue Wasserressourcen erschafft, zu einem weltweit führenden Unternehmen auf dem Markt für atmosphärische Trinkwassergeneratoren entwickelt und rettet Millionen Menschen weltweit.

Das Unternehmen wurde 2016 von dem israelisch-georgischen Milliardär Dr. Mikhail Mirilashvili nach seiner Einwanderung in Israel aufgekauft. Mirilashvili setzte es sich zum Ziel, Menschen weltweit mit frischem Trinkwasser zu versorgen. Als er von dem chronischen Wassermangel des Gazastreifens hörte, war es für den Geschäftsmann klar, dass er zuerst seinen „Nachbarn“ helfen muss.

Die Grundwasserleitungen des Gazastreifen wurden durch Schadstoffe und Salzwasser geschädigt, wodurch das meiste Wasser ungenießbar wurde. „Watergen“ stellte den Palästinensern Dutzende Generatoren zur Verfügung, die täglich bis zu 6.000 Liter Wasser produzieren können. Tatsächlich verfügt Watergen über eine breite Produktpalette, die von 18 Liter bis hin zu 6.000 Liter Wasser am Tag generieren. Die israelischen Trinkwasser-Generatoren kommen in palästinensischen Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen zum Einsatz. Den Gazanern wurde auf diese Weise eine effektive und kostengünstige Lösung zur Verfügung gestellt, um das fortwährende Wasserproblem zu lösen.

Nächstenliebe auch für Syrien

Nach dem großen Erfolg in Gaza wird das Trinkwasser-Pilotprojekt jetzt auch in Syrien umgesetzt. Das Land litt bereits vor dem Krieg an einem ernsthaften Wasserproblem. Die jahrzehntelangen Kämpfe verschlimmerten die Wasserknappheit. Um sauberes Trinkwasser zu gewinnen, müssen viele Syrer ihr Wasser abkochen. Da Strom in der Region sehr teuer ist, kommt für viele bedürftige Menschen das Erhitzen des Wassers nicht infrage. Die schlechte Wasserqualität verursacht somit schwere Krankheiten unter der Bevölkerung.

Mitarbeiter der amerikanischen Organisation „Multifaith Alliance for Syrian Refugees“ berichten von einem ersten großen Erfolg. Shadi Martini, Direktor der humanitären Hilfsorganisation, erklärt, den einheimischen Syrern werde zunächst vorenthalten, dass es sich um eine „zionistische“ Technologie handelt. Die zunächst skeptischen Bürger seien extrem überrascht gewesen, als sie sahen, wie viel Wasser von den Generatoren produziert werden kann. Erst, nachdem die Einwohner gesehen haben, wie drastisch die Watergen-Geräte ihre Lebensqualität verbessern, wird ihnen berichtet, dass es sich bei den Wundergeräten um eine israelische Innovation handelt.

Die Organisation und Watergen hoffen so, die beiden Länder einander weiter näher zu bringen.

Titelbild: Ein palästinensischer Junge trinkt frisches Wasser aus einem Wasserhahn in Gaza-Stadt. Foto: Hassan Jedi / Flash90

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