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Strenge Sicherheitsvorschriften am Lag baOmer Fest, nachdem im letzten Jahr 45 Menschen starben

JERUSALEM, 12.05.2022 (MS) – Nach den vom Justizministerium, dem Ministerium für religiöse Angelegenheiten und der Polizei ausgearbeiteten Vorschriften dürfen sich am Mittwochabend, den 18. Mai und am darauf folgenden Donnerstag, dem Tag der Feierlichkeiten, nicht mehr als 16.000 Menschen gleichzeitig in und um den Grabkomplex von Rabbi Bar Jochai aufhalten.

Anstatt des freien Zugangs zum Gelände, wie in den vergangenen Jahren, ist der Eintritt nun an den Kauf einer Eintrittskarte gebunden und die Aufenthaltsdauer pro Person ist auf vier Stunden begrenzt.

Eine schreckliche Tragödie

Lag baOmer auf dem Berg Meron war bisher immer eine riesige Freiluftparty. Hunderttausende Juden versammelten sich dort und tanzten und sangen, bis sie übermüdet irgendwo auf den Feldern einschliefen. Im letzten Jahr kam es jedoch zu einer Massenpanik, die 45 Menschen das Leben kostete und 150 Menschen schwer verletzte. Das war die bisher größte zivile Katastrophe des israelischen Staates.

Die Kommission zur Untersuchung der Katastrophe hat ihre Arbeit zwar noch nicht beendet, aber es scheint, dass die Einrichtungen nicht in der Lage waren, so viele Menschen aufzunehmen und als sehr viele Besucher gleichzeitig versuchten, das Gelände zu verlassen, wurden einige von den Massen überrannt.

Omerzählung und der Tod des heiligen Rabbi

Als die Israeliten am Pessach aus der ägyptischen Sklaverei befreit wurden, machten sie sich auf den Weg zum Berg Sinai, um dort die Thora zu erhalten. Das Treffen mit Gott am Sinai feiert man am Schawuot und es liegen genau 50 Tage zwischen diesem großen, historischen Ereignis und der Befreiung am Pessach. In diesen 50 Tagen entwickelte sich das jüdische Volk von einem Sklavenvolk zu einer eigenständigen Nation, die bereit für die Aufnahme der Thora und ihrer Gebote ist.

Ab Pessach zählen Juden die Tage und Wochen bis Schawuot, was die Omerzählung genannt wird. Am 33. Tag der Omerzählung feiert man dann das Lag baOmer Fest. Der Name kommt von den hebräischen Buchstaben Lamed und Gimel, die für 33 stehen, Lag baOmer bedeutet also 33. des Omer. Dieses Fest hat allerdings nichts mit Pessach oder Schawuot zu tun, sondern mit der Jahrzeit, also dem Todestag von Rabbi Simon Bar Jochai, dessen Grab sich auf dem Berg Meron befindet und dessen Todestag auf diesen Tag fällt.

Die neuen Maßnahmen werden der Party auf dem Berg Meron ein Ende setzen und das Fest zu einer rein zeremoniellen Angelegenheit machen. Nach der Katastrophe des letzten Jahres wird sich jedoch niemand darüber beschweren und vielleicht wird es irgendwann wieder möglich sein, Lag baOmer wieder ausgelassener zu feiern, wenn die passende Infrastruktur dafür besteht.

Titelbild: Die Vorbereitungen für Lag baOmer auf dem Berg Meron sind bereits im vollen Gange. Foto:  David Cohen/Flash90

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