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Israels erster riesiger Pottwal „Kim“ vor Haifa gesichtet

HAIFA, 15.05.2022 (NH) – Israel erfreut sich eines neuen Ehrengastes in den einheimischen Gewässern. Kim, ein fast 50-Tonnen schwerer riesiger Pottwal, wurde im vergangenen Monat vor der Küste Haifas gesichtet. Israelische Forscher der örtlichen Universität und Greenpeace-Israel konnten insgesamt eine Gruppe von acht Meeressäugern in den Gewässern der nordisraelischen Küstenstadt Haifa beobachten.

Der Gigant wurde nach seiner Entdeckerin benannt

Kim Kobo hat den ganz besonderen Schnappschuss des riesigen Pottwals geschossen. Sie hielt die Fluke (Schwanzflosse) des Meeresriesen genau im richtigen Moment fest, bevor er wieder in den Tiefen der Meere verschwand. Kobo agiert als Dozentin in der Bildungsabteilung der gemeinnützigen Organisation „Ecoocean“ und studiert derzeit für ihren Masterabschluss im Bereich der Meereswissenschaften an der „Maurice-Cahan-Station“ der Universität von Haifa.

Mit dem aufregenden Flossen-Foto setzten sich die Forscher mit ihren Kollegen in der Türkei, Zypern und Griechenland in Verbindung. Die Schwanzflossen der riesigen Meeressäuger fungieren als eine Art genetischer Fingerabdruck. Jede Fluke ist anders geformt, gefärbt und verfügt darüber hinaus über einzigartige Muster und Narben. Mithilfe einer Foto-Identifikation kann man eine Schwanzflosse einem bestimmten Säuger zuordnen. So versuchte man herauszufinden, ob das „israelische“ Exemplar zuvor bereits in anderen Ländern gesichtet wurde. Doch der Großwal wurde noch nie zuvor von einer anderen Meeresforschungsstation in der Region katalogisiert. So geht der Pottwal-Bulle als erster „israelischer“ Wal in die Geschichte des Landes ein. Der Meeressäuger wurde nach seiner Entdeckerin benannt und auf den Namen „Kim“ getauft.

Kim Kobo war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die Dozentin ist stolz, dass der erste „israelische“ Pottwal ihren Namen trägt. Foto: Mit freundlicher Erlaubnis von Kim Kobo

Forscher vermuten, Pottwal Kim ist ein Männchen

Kim Kobo erzählt der Organisation Ecoocean, sie habe zum Zeitpunkt der spannenden Entdeckung eine Greenpeace-Delegation begleitet. Zweck der Expedition war die Durchführung akustischer Test in den Tiefen des Mittelmeeres, um nach Meeressäugern in Israels Gewässern zu suchen. Leider sind die Pottwale im Mittelmeerraum vom Aussterben bedroht und ihre Population nimmt rapide ab. Mit einer Größe von bis zu 20 Metern und einem Gewicht von über 50 Tonnen gelten die Giganten als die größten bezahnten Lebewesen der Erde.

Dem jüdischen Staat liegen leider keine Daten vor, welche Meeressäuger sich in israelischen Hoheitsgewässern tummeln. Durch weitere Expeditionen erhoffen sich die Forscher, Daten sammeln zu können, um die Informationslücken über die riesigen Säugetiere schließen zu können.

Titelbild: Die Fluke des riesigen Pottwales Kim. Die Schwanzflossen gleichen einer Art Fingerabdruck. Jede Flosse ist einzigartig und kann so einem ganz bestimmten Tier zugeordnet werden. Foto: Mit freundlicher Erlaubnis von Kim Kobo

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