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Bildungsministerium und Geheimdienst suchen nach Lehrern, die Terror unterstützen

JERUSALEM, 19.05.2022 (MS) – Der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet wird dem Bildungsministerium helfen, Lehrer zu identifizieren, die Terror propagieren oder sogar selbst an Anschlägen beteiligt sein könnten. Die Nachrichtenagentur Kan berichtete, der Geheimdienst werde Informationen mit Bildungsbeamten teilen, um mögliche Täter zu finden, nachdem zwei Anschläge in den letzten Monaten von arabischen Lehrern ausgeführt wurden. Weiterhin nutzen einige Lehrer ihren Einfluss in Klassenzimmern und sozialen Medien, um Terror zu unterstützen.

Mörder im Klassenzimmer

Der Terrorist, der im März fünf Menschen in Beerscheba tötete, war ein arabischer Israeli namens Mohammad Ghaleb Abu al-Qi’an aus der südlichen Beduinenstadt Hura, ein ehemaliger Lehrer und Anhänger des Islamischen Staates, der wegen Terrorvorwürfen im Gefängnis gesessen hatte.

Im November letzten Jahres erschoss das Hamas-Mitglied Fadi Abu Shkhaydam, der als palästinensischer Gymnasiallehrer in Jerusalem arbeitete, bei einem Anschlag in der Altstadt der Hauptstadt Eli Kay und verletzte mehrere andere. Abu Shkhaydam arbeitete an einem islamischen Jungengymnasium, der Rashidiya-Schule bei Jerusalem, und stand auf der Gehaltsliste der Jerusalemer Stadtverwaltung.

Opposition gegen diesen Beschluss

Das Treffen, bei dem die Zusammenarbeit zwischen Bildungsministerium und Shin Bet beschlossen wurde, soll sehr emotional gewesen sein, so die Nachrichtenagentur Kan. Der arabische Abgeordnete der Vereinigten Liste, Ofer Cassif, habe sich angeblich sehr über die neue Maßnahme aufgeregt. Auch andere arabische Abgeordnete und sogar Frau Mara’ana von der Arbeiterpartei kritisierten die Zusammenarbeit. Sie argumentierten, solche Maßnahmen  würden zu einem Überwachungsstaat führen.

Währenddessen wird bereits seit dem letzten Jahr an einer Regelung gearbeitet, die potenzielle Lehrer im arabischen Ostjerusalem dazu verpflichtet, ihr Strafregister prüfen zu lassen. Lehrer tragen aufgrund ihres Einflusses auf ihre Schüler eine große Verantwortung für die Gesamtgesellschaft, es ist für Israel sehr wichtig, dass sie ihre Stellung nicht ausnutzen, um gegen den Staat zu arbeiten.

Titelbild: Wird in dieser arabischen Schule in Jerusalem Frieden und Koexistenz gelehrt? Foto: Nasser Ishtayeh/Flash90

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