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Israelis verärgert: Araber erhalten Millionen, Bibelschule wird abgerissen

JERUSALEM, 26.05.2022 (MS) – Noch steht die Jeschiwa (Bibelschule) in Homesh, einer kleinen Siedlung in Samaria, aber Verteidigungsminister Benny Gantz muss heute eine Entscheidung über ihre Zukunft treffen. Nachdem das Oberste Gericht entschieden hatte, dass die Siedlung illegal ist, ist nun das Verteidigungsministerium am Zug.

Verteidigungsminister Gantz ist kein Freund der Siedlerbewegung und hätte kein Problem, Homesh abzureißen. Da jedoch einer der Studenten der dortigen Jeschiwa im letzten Dezember von Terroristen ermordet wurde, hätte ihr Abriss eine hohe symbolische Bedeutung. Premierminister Naftali deutete bereits an, Homesh werde nicht abgerissen, während sich Innenministerin Ayelet Shaked ebenfalls für die Erhaltung des Ortes aussprach, „wir tun alles, was wir können, um die Evakuierung zu verhindern“, sagte sie. „Die Fortsetzung der Aktivitäten der Jeschiwa dort ist symbolisch und wichtig.“

Geldregen für arabischen Sektor

Die arabische Ra´am Partei konnte am Dienstag einen weiteren Sieg in ihrer bisher ziemlich erfolgreichen Regierungsarbeit verzeichnen, als über 700 Millionen Schekel (etwa 200 Millionen Euro) für den arabischen Sektor gebilligt wurden.

Rund 400 Mio. Schekel, die bereits für Planung, Bau und Infrastrukturverbesserung in arabischen Städten bewilligt worden waren, wurden um zusätzliche 75 Mio. aufgestockt, teilte die Partei mit. Mit dem zusätzlichen Geld soll der Bau arabischer Orte beschleunigt werden, hieß es.

Der Rest der vom Finanzausschuss der Knesset am Dienstag genehmigten Auszahlung umfasst 200 Mio. Schekel für regionale arabische Behörden im Allgemeinen und mehrere Millionen zur Bekämpfung von Armut und Gewalt sowie zur Unterstützung der arabisch-israelischen Jugend.

Die Koalition ist wieder einmal in Gefahr

Wie ein angeschlagener Boxer taumelt die israelische Regierung von einer Krise in die nächste, aber sie weigert sich aufzugeben. So auch im Fall von Homesh. Der Abgeordnete der Jamina-Partei, Nir Orbach, warnte, die Koalition werde zerfallen, sollte Homesh geräumt werden. Auf der Linken hingegen erklärte die Umweltschutzministerin Tamar Zandberg von der Meretz-Partei, die Siedlung müsse entfernt werden.

Es wird also spannend, welche Entscheidung Benny Gantz trifft und wie Politiker und Bürger darauf reagieren werden.

Titelbild: Soldaten sammeln sich vor dem Eingang von Homesh. Können die Gebete des Mädchens verhindern, dass israelische Soldaten eine jüdische Siedlung mit Bibelschule zerstören? Foto: Olivier Fitoussi /Flash90

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