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Iranische Medien veröffentlichen Liste von Israelis, die vom iranischen Geheimdienst überwacht werden

JERUSALEM, 31.05.2022 (MS) – Die staatliche iranische Fars-Nachrichtenagentur hat eine Liste von fünf israelischen Geschäftsleuten veröffentlicht, die anscheinend unter iranischer Beobachtung stehen und um ihr Leben fürchten müssen. Fars beschrieb die aufgelisteten Israelis als „Experten in den Bereichen Militär, Sicherheit, Verteidigung, Cyber und Technologie des zionistischen Übergangsregimes“ und fügte hinzu, sie seien „an Sabotageakten gegen islamische Länder und der Ermordung von Aktivisten des islamischen Widerstands beteiligt“.

Israelische Agenten?

Bei den von Fars genannten Personen handelt es sich um Amos Malka, Gründer und Vorsitzender von Nyotron Information Security und Spire Security Solutions, Amir Levintal, Geschäftsführer von Cylus, Gal Genut, Geschäftsführer von Analiza Education Center, Inbal Arieli, Gründerin und Geschäftsführerin von Synthesis, und Amit Meltzer, Technologieberater.

Es ist nicht bekannt, ob die fünf Israelis wirklich geheime, anti-islamische Missionen für ihr Land durchgeführt haben, aber es scheint, der iranische Geheimdienst weiß es auch nicht. Die Informationen, die der Iran angeblich über die Israelis erhalten hat, sind im Internet frei zugänglich. Ein Blick auf die Social Media Website LinkedIn genügt, um dieselben Daten zu erhalten, die der iranische Geheimdienst beschafft haben soll. Beim Kopieren ist den Iranern sogar ein Fehler unterlaufen, denn laut LinkedIn arbeitet Amir Levintal seit einem Jahr nicht mehr in der von Fars angegebenen Position.

Echte Bedrohung oder Kinderstreich?

In dem Bericht wurde behauptet, iranische und pro-iranische Gruppen verfügten über weitere Details zu den Familienmitgliedern der Israelis, Fotos und Videos, Adressen, Telefonnummern, E-Mails und andere Informationen, die jedoch nicht in dem Bericht enthalten waren. Die Nachrichtenagentur behauptete auch, dass „weitaus mehr“ Personen überwacht werden, deren Informationen im Laufe der Zeit veröffentlicht werden würden.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Iran versucht, öffentlich verfügbare Informationen als Geheimdienstarbeit zu verkaufen und soweit bekannt, ist den beteiligten Personen nichts passiert. Die fünf israelischen Geschäftsleute werden sicherlich unter Personenschutz gestellt und werden Israel wahrscheinlich vorerst nicht verlassen. Israelische Reisende sind bereits seit einigen Tagen besonders vorsichtig, nachdem ein iranischer Offizier in Teheran getötet wurde und allgemein angenommen wird, dass Israel hinter diesem Anschlag steht.

Titelbild: Ein Ausschnitt aus dem Fars-Nachrichtenportal zeigt fünf israelische Geschäftsleute, die vom iranischen Geheimdienst beobachtet werden. Foto: Courtesy

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