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„Ehrlich währt am längsten“ – Reinigungskraft findet Bankscheck über 1 Million Schekel

JERUSALEM, 01.06.2022 (NH) – Engagement und Ehrlichkeit währen doch am längsten. Das Bahnhofspersonal in Jerusalem ist es gewohnt, verlorene Gegenstände an den Haltestellen einzusammeln. Auf einem Bahnhof, der täglich von 15.000 bis zu 20.000 Passagieren besucht wird, kommt hier einiges zusammen. Doch die unscheinbare Brieftasche, die letzte Woche gefunden wurde, überraschte selbst die ältesten Bahnhofsmitarbeiter und sorgte in der Hauptstadt für eine kleine Schlagzeile.

Millionenteurer Geldbeutel

Ein Reinigungsmitarbeiter stieß am Jerusalemer Yitzhak Navon Bahnhof während seiner Schicht auf einen außergewöhnlich wertvollen Fund. Der Mitarbeiter einer Reinigungsfirma fand am Donnerstagnachmittag bei einer Routineschicht eine Brieftasche. Der Bewohner aus Ostjerusalem übergab den Geldbeutel gemäß den Sicherheitsvorschriften umgehend seinem Schichtleiter Haim Alluf.

Nach einer kurzen Inspektion seines Chefs, der sicherstellte, dass es sich bei dem Fund nicht um ein verdächtiges Objekt handelte, öffnete Alluf die unscheinbare Brieftasche, um nach Informationen zur Identität des Besitzers zu suchen. Das Bahnhofspersonal war äußerst überrascht, als sie aus der Brieftasche einen Bankscheck im Wert von 1 Million Schekel herauszogen. Alluf und seine Mitarbeiter empfanden enormes Mitgefühl für den Besitzer der Brieftasche. „Unmittelbar, nachdem wir den Wert des Verlustes erkannten, verstanden wir, dass sich der Besitzer bestimmt in großer Not befindet!“, so der Schichtleiter.

Das Team hatte in den Jahren viele Dutzende Funde in ihrer Geschäftsstelle aufbewahrt, doch einen solch kostspieligen Verlust hielten die Bahnhofsmitarbeiter bis dato noch nicht in ihren Händen.

Der Scheck über 1 Million Schekel, der von einer Ostjerusalemer Putzkraft gefunden wurde. Foto: Quelle Israel Railways

Haim Alluf versuchte umgehend, den Eigentümer des Geldbeutels auf verschiedene Wege ausfindig zu machen, jedoch ohne Erfolg. So kontaktierte er umgehend den Direktor der Verlustabteilung der israelischen Zuggesellschaft „Rakevet Israel“, Itzik Shitrit.

Über den Schabbat im Safe aufbewahrt

Nach einer kurzen Rücksprache kontaktierten die drei die Bank, die den millionenschweren Scheck ausgestellt hatte. So wollten die stolzen Finder sicherzustellen, dass das Geld an seinen rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben wird. Zusammen mit entsprechenden Entscheidungsträgern der Bank wurde beschlossen, den Scheck über das Wochenende im Bahnhofssafe sicher aufzubewahren. Am Sonntagmorgen traf einer der Bankvertreter am Bahnhof ein, um den kostbaren Verlust persönlich abzuholen.

„Rakevet Israel“ erklärte, sie seien außerordentlich stolz auf das gesamte Bahnhofspersonal und besonders die Reinigungskraft. „Wir danken herzlich für die Integrität und das Engagement unserer Mitarbeiter.“

Titelbild: Ein Reinigungsarbeiter säubert die Haupthalle des Zugbahnhofs Yitzhak Navon in Jerusalem. Die Mitarbeiter sind gewohnt, während ihrer Schicht auf abhandengekommene Gegenstände zu stoßen. Foto: Olivier Fitoussi/Flash90

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