Dramatische Rettungsaktionen: 4-Jährige nach Sturz in Brunnen geborgen – Rentnerin versucht, Vierbeiner zu retten und fällt in Aufzugsschacht
JERUSALEM, 20.06.2022 (NH) – Die Aufnahmen der Rettungsaktion sind dramatisch: Auf einer Trage liegend und mit Seilen gesichert, ziehen israelische Rettungskräfte einen Vater und seine kleine Tochter aus einem Brunnenschacht. Der Vater und seine erst 4-jährige Tochter gingen zum Zeitpunkt des Unfalls gemeinsam auf den Obstplantagen in der Nähe der israelischen Stadt Pardes Hanna, etwa 65 Kilometer nördlich von Tel Aviv, spazieren, als sie in eine 15 Meter tiefe Zisterne stürzten.
5-Jähriger rettet Papa und Schwester
Der Unfall ereignete sich, als die kleine Familie am Samstagnachmittag einen Ausflug in die Natur unternahm. Der Vater und seine beiden Kinder (4 und 5 Jahre) spazierten durch die Obstanlagen, als das Mädchen eine Wasserzisterne erblickte. Das neugierige Kind kletterte auf den Brunnenrand und stürzte in den 15 Meter tiefen leeren Schacht. Der 37-jährige Familienvater versuchte, seine Tochter zu retten und stieg an einer Eisenleiter, die innerhalb des Brunnens angebracht war, zu ihr hinunter. Er erreichte das Kind und versuchte, mit ihr zusammen aus der Zisterne herauszuklettern. Auf halbem Weg brach die rostige Vorrichtung und beide stürzten zurück in den Schacht. Ein alter Wasserkanister am Boden des Brunnens dämpfte den Aufprall und bewahrte Vater und Tochter vor schweren Verletzungen.
Der fünfjährige Sohn, der bei den erfolglosen Rettungsversuchen seines Vaters zusah, rannte den Wanderweg zurück, um Hilfe zu rufen. Er traf wenig später auf Spaziergänger, die den Notarzt und Rettungskräfte alarmierten. Dank des Einfallsreichtums des kleinen Jungen konnten nach stundenlangen Bemühungen die beiden Verletzten schließlich von Rettungskräften und der Feuerwehr geborgen werden. Vater und Tochter wurden leicht bis mittelschwer verletzt in das örtliche Hillel-Yaffe-Krankenhaus in Hadera evakuiert.
Auf den Obsthainen und Feldern zwischen den israelischen Städten Pardes Hanna und Hadera existieren noch immer 100 Jahre alte Brunnen und Schächte. Einige der Zisternen werden nicht staatlich gewartet und können so für Spaziergänger zum Verhängnis werden.
Versuchte Hunderettung endet tragisch
In Kiriat Gat hatten Rettungskräfte mit der Bergung einer älteren Frau aus einem Aufzugsschacht zu kämpfen. Sie war bei dem Versuch, ihren Hund zu retten, in den 2 Meter tiefen Schacht gestürzt.
In einem kurzen Augenblick der Unachtsamkeit betrat der kleine, angeleinte Vierbeiner den Aufzug. Die Tür schloss sich und fuhr mit dem Tier in die oberen Stockwerke. Die Hundebesitzerin hielt zu diesem Zeitpunkt dessen Leine noch in ihrer Hand. Panisch drückte die Besitzerin auf den Aufzugsknopf, doch die Hundeleine führte dazu, dass der Aufzug zwischen zwei Stockwerken feststeckte. Die verängstigte Rentnerin hatte durch den Defekt die Möglichkeit, die Sicherheitstüren zu öffnen und im Aufzugsschacht nach ihrem Hund zu suchen. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte in den zwei Meter tiefen Schacht. Dank der Hundeleine, die den Fahrstuhl zum Stocken gebracht hatte, konnte der Aufzug nicht zurück in die unteren Stockwerke fahren, obwohl die Seniorin zuvor den Knopf betätigt hatte. Ohne die Leine des Vierbeiners wäre der Fahrstuhl wahrscheinlich zurück in den ersten Stock gefahren und hätte die eingeschlossene Hundebesitzerin zerquetscht.
Sicherheitskräfte konnten wenig später die leicht verletzte Rentnerin und ihren aufgeregten Vierbeiner gesund und munter bergen.
Titelbild: Ein Krankenwagen der Rettungsorganisation Magen David Adom wartet auf verwundete Israelis. Foto: Yonatan Sindel / Flash90