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Milliarden für Klimatechnologie – Israel nimmt den Kampf für die Umwelt auf

JERUSALEM, 28.06.2022 (MS) – Die Regierung unter Naftali Bennett hat kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit eines ihrer wichtigsten ökonomischen Ziele erreicht: Sie hat einen Plan verabschiedet, der drei Milliarden Schekel (über 800 Millionen Euro) für Klimatechnologie vorsieht. Bennett hatte oft erklärt, man könne die Umwelt am besten durch neue Technologien schützen. In einer seiner letzten Amtshandlungen hat er diesen Ansatz nun ausgeführt.

Start-ups starten durch

Die israelische Start-up-Szene ist für ihre Kreativität und Innovationskraft weltberühmt, allerdings ist sie eher in den Bereichen Kommunikation, Finanzen und Cyberspace aktiv und weniger in der Klimatechnologie. Unter Klimatechnologie versteht man Technologien für saubere Energie, Verkehr, Wasseraufbereitung, Lebensmittelherstellung, Abfallvermeidung und Verbesserungen der Lieferkette. Dies sind sehr wichtige Branchen mit hohen Profitmöglichkeiten. Allerdings auch mit hohen Risiken und langfristigen Zeitfenstern, was Investoren oft abschreckt.

Im vergangenen Jahr konnten israelische Firmen jedoch Investitionen von etwa zwei Milliarden Euro im Bereich der Klimatechnologie an Land ziehen, 57 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit dem nun freigewordenen Geld der Regierung könnte es zu einem regelrechten Klimatechnologie-Boom in Israel kommen.

Voraussetzungen bereits vorhanden

Ein Bericht der Regierung gibt an, dass es in Israel bereits 1200 Unternehmen gibt, die in der Klimatechnologie tätig sind. Von denen sind 637 Start-ups, also noch sehr junge Unternehmen, die sich in der Wachstumsphase befinden. Die beliebtesten Technologien, die diese Firmen erforschen sind erneuerbare Energien, gefolgt von intelligenter Landwirtschaft und Wasserinfrastruktur-Projekten.

Israel gehört bereits zu den Weltmarktführern in den Bereichen alternatives Fleisch und alternative Proteine, Bewässerungssysteme, Präzisionslandwirtschaft, Entsalzung, Wassermanagement, nachhaltiger Transport und Solarenergie.

Eine Umfrage unter 182 israelischen Unternehmen hat jedoch ergeben, dass die meisten unter akutem Geldmangel leiden, was durch die Regierungsinitiative gelindert werden könnte. Weiterhin sieht der Regierungsplan vor, die Universitäten des Landes mehr in die Forschung einzubinden, Firmengründungen zu fördern und die Bürokratie abzubauen.

Man kann also auf die neuesten Klimatechnologien gespannt sein, die in den kommenden Jahren in Israel entwickelt werden.

Titelbild: Der Ashalim-Solarturm in der Negev-Wüste ist der fünftgrößte der Welt. Er generiert Strom für etwa 2 Prozent des israelischen Verbrauchs. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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