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Palästinenser entführen Militärhund

HEBRON, 06.07.2022 (NH) – Die israelische Armee verfügt über viele bekannte Elitekampfeinheiten. Die Oketz-Spezialeinheit gilt als beste der Welt. Das Besondere an dem Sonderkommando: Die Kämpfer gehen auf vier Pfoten. Die Hunde der Elitestaffel durchlaufen intensives Training und komplexe Operationen. Sie gelten als treuste Begleiter der israelischen Soldaten und ausgezeichnete Kämpfer. Die Bindung eines Hundeführers und seines vierbeinigen Kriegers gilt als besonders intensiv. Verständlich ist daher, dass das israelische Militär alles daran setzt, einen solchen treuen Vierbeiner nach einer Entführung wohlbehalten zu bergen.

IDF-Hund entführt

Palästinenser haben am Montag einen solchen Hund der Oketz-Spezialeinheit entführt. Kurze Zeit später wurden Videos des Tieres auf sozialen Netzwerken veröffentlicht. Der Hund wurde geknebelt und getreten, sein Kopf mit dicken Tüchern umwickelt. Palästinensischen Berichten zufolge habe das Tier Verletzungen aufgewiesen.

Zuvor begleitete der Militärhund Truppen der israelischen Armee bei Razzien in der Stadt Dura nahe Hebron. Nach Angaben der Grenzpolizei versuchten die Truppen, einen Palästinenser zu verhaften, dem terroristische Aktivitäten vorgeworfen werden. Mit der Ankunft des israelischen Militärs floh der Verdächtige. Der ausgebildete Militärhund sollte die Flucht verhindern. Der Vierbeiner klammerte sich an den Verdächtigen, doch dieser entfernte sich mithilfe eines passierenden Fahrzeugs vom Tatort – der Hund wurde kurzerhand mitgenommen.

Der geknebelte IDF-Hund. Der Kopf des Tieres wurde umwickelt. Nicht bestätigten Quellen zufolge sollen sich Militärhunde in Gefangenschaft tot stellen. Der Vierbeiner wurde nach kurzer Zeit gerettet. Foto: Screenshot Twittervideo

Militär reagiert in Minuten

Die Armee verstand, dass sich das Tier in den Händen der jungen Palästinenser in großer Gefahr befindet und reagierte umgehend. Dank Bodycam und GPS konnte der Hund schnell ausfindig gemacht und geborgen werden. Der verdächtige Flüchtige soll sich später den Sicherheitskräften der Palästinensischen Autonomiebehörde gestellt haben. Die israelischen Verteidigungskräfte nahmen zu dem Entführungsvorfall bis dato keine Stellung, dementierten jedoch, das Tier sei verletzt gewesen.

Während Razzien in der Region um Hebron kam es zu schweren gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und den israelischen Sicherheitskräften. Dutzende Anwohner bewarfen die Militärfahrzeuge mit Steinen. Die Armee hatte ihre Operationen im sogenannten Westjordanland nach einer Reihe tödlicher Terroranschläge, bei der seit vergangenen März 19 Israelis getötet wurden, ausgeweitet. Israel erhofft sich so, die anhaltende Terrorwelle zu stoppen. Mehrere Attentäter der jüngsten blutigen Terroranschläge stammten aus der Region.

Titelbild: Ein Grenzpolizist sitzt mit seinem Hund zusammen und beobachtet den Kontrollpunkt in Südjerusalem. Foto: Kobi Gideon / Flash90.

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