zurück zu Aktuelles

Soldat nach Siedler-Randalen in Palästinenser-Dorf verwundet

JERUSALEM, 25.06.2023 (NH) – Den fünften Tag in Folge haben jüdische Siedler im sogenannten Westjordanland palästinensische Häuser und Autos in Brand gesteckt. Am Schabbat griff die Siedlergewalt auf das Palästinenserdorf Umm Safa in der Nähe von Ramallah über. Den anhaltenden Racheakten nach dem blutigen Anschlag an einer Tankstelle und einem Restaurant in Eli vergangene Woche, der das Leben von vier Israelis forderte, scheint das Militär machtlos gegenüberzustehen. Israelische Politiker verurteilen die jüdischen Übergriffe als “schändliche Terrorakte”.

Siedlergewalt wird auf allen Ebenen verurteilt

Dutzende radikale Siedler randalierten am Wochenende in dem palästinensischen Dorf Umm Safa in Judäa und Samaria. Fahrzeuge und Häuser wurden angezündet, palästinensischen Medienberichten zufolge sei ein örtliches Fernsehteam unter Beschuss genommen worden. Die Videoaufnahmen der Schussattacke dokumentieren, wie Maskierte das Feuer auf das Fernsehteam eröffnen. Während der Zusammenstöße in Umm Safa wurde auch ein israelischer Soldat durch einen Stein schwer verletzt. Wer den Stein auf die Streitkräfte schleuderte, ist noch unklar.

Bis dato wurde ein jüdischer Extremist und ein israelischer Soldat verhaftet. Dem Wehrdienstleistenden wird vorgeworfen, an den Unruhen in Umm Safa teilgenommen zu haben. Ein Sprecher des israelischen Militärs (IDF) teilte daraufhin mit, dass “die Armee weiterhin entschlossen handelt, um jegliche Gewalt und Zerstörung von Eigentum zu stoppen.” Die IDF verurteile solche Vorfälle als nationalistische Verbrechen. Weiter würde der jüdische Terror das Militär daran hindern, “den akuten Terror mit operativen Aktivitäten zu bekämpfen”. Auch der internationale IDF-Mediensprecher verurteilte die Randalierer und betitelte die Ausschreitungen als “Terrorakte”.

Rache für den Mord an Zivilisten

Yair Lapid twitterte am Schabbat, dass die Siedlergewalt “alle Grenzen überschreitet”. “Das Anzünden von Häusern und Autos Unschuldiger ist unmenschlich und definitiv nicht jüdisch. Ministerpräsident Netanjahu muss diese Schande verurteilen und hart damit umgehen. Das ist eine moralische Schande und eine Sicherheitsbedrohung”, so der Oppositionsführer. Mehrere Länder, wie die USA und Deutschland, verurteilten die jüdischen Gewaltexzesse auf das Schärfste.

Die ungehaltenen Übergriffe auf palästinensische Dörfer folgen auf die Ermordung von vier israelischen Zivilisten am vergangenen Dienstag im sogenannten Westjordanland. Bei dem Terroranschlag eröffneten zwei Terroristen das Feuer auf Restaurantgäste in einer Hummus-Bar und einer nahegelegenen Tankstelle. Der 17-jährige Nachman Mordoff sowie der gleichaltrige Elisha Anteman, Harel Masood (21) und Ofer Fayerman (64) wurden bei dem Anschlag getötet. Seit Anfang des Jahres kamen bei palästinensischen Terrorangriffen 24 Israelis ums Leben.

Titelbild: Palästinensische Demonstranten stoßen bei einem Protest im Dorf Kfar Qaddum im sogenannten Westjordanland mit israelischen Sicherheitskräften zusammen. Foto: Nasser Ishtayeh/Flash90

Weitere News aus dem Heiligen Land