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Kindergarten und Suppenküche in Ostjerusalem sollten Hamas-Terror finanzieren

JERUSALEM, 28.07.2022 (NH) – Ein kleiner Kindergarten und eine Suppenküche für Bedürftige in Ostjerusalem stehen im Fokus der Jerusalemer Staatsanwaltschaft. Die beiden Einrichtungen sollen einem Hamas-Aktivisten als Deckmantel gedient haben, um Terror in der Hauptstadt zu finanzieren.

Anklage gegen Palästinenser

Die Staatsanwaltschaft beim Jerusalemer Bezirksgericht hat Anklage gegen den Palästinenser Balab S. erhoben. Das israelische Justizministerium teilte mit, dass ihm nicht nur die Mitgliedschaft und Aktivität in einer Terrororganisation vorgeworfen werden, sondern auch der Betrieb von Einrichtungen für terroristische Zwecke. Der Angeklagte aus dem Ostjerusalemer Viertel Kafr-Aqab soll im Namen der Hamas einen Kindergarten, eine Suppenküche und einen gemeinnützigen Verein gegründet haben. Die Einrichtungen sollten der Terrorfinanzierung und Rekrutierung neuer Hamas-Mitglieder in der Hauptstadt dienen. Die Hamas ist eine radikalislamische Organisation, die sich die gewaltsame Vernichtung Israels zum Ziel gesetzt hat.

Laut der Anklageschrift hat sich Balab S. im März mit dem bekannten Hamas-Terroristen Fahad S. in der Türkei getroffen. Der Terrorist, der wegen Mordes und versuchten Mordes zu zwei lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurde, kam im Rahmen des Gilad-Shalit-Deals im Jahr 2011 auf freien Fuß und wurde in die Türkei abgeschoben. Er schlug Balab S. vor, Waffen zu kaufen und auf diese Weise die militärischen Aktivitäten der Organisation in Jerusalem zu fördern. Außerdem sollte der Rekrut mit der Eröffnung eines Kindergartens und einer sogenannten Volksküche für Bedürftige die Terrororganisation in Jerusalem stärken. Mit der Gründung eines gemeinnützigen Vereins sollte die Sammlung von Terrorgeldern vorangetrieben werden. Außerdem wurde Balab S. angewiesen, Fahnen der Hamas und der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO)  in der Hauptstadt zu verteilen. Der Mann soll dem Angebot zugestimmt haben.

Terroranschläge geplant

Der Angeklagte erhielt von dem Hamas-Terroristen ein Handy und kehrte nach Israel zurück. Einige Zeit später traf sich der Rekrut mit einer türkischen Reisegruppe auf dem Tempelberg. Er stellte sich ihnen als Hamas-Vertrauter vor und sammelte hohe Spendengelder ein.

Der Ostjerusalemer wurde am 28. Juni festgenommen, nachdem er ein weiteres Mal in Kontakt mit seinem Hamas-Agenten in der Türkei getreten war. Er trug zum Zeitpunkt der Festnahme Gelder im Wert von 13.000 Dollar, umgerechnet rund 12.740 Euro, bei sich.

Die Staatsanwaltschaft hat die Inhaftierung des Angeklagten bis zum Ende seines Verfahrens beantragt. Die Jerusalemer Polizei gab bekannt, dass in den vergangenen Wochen insgesamt neun Verdächtige aus Ostjerusalem verhaftet wurden. Auch ihnen wird die Planung von Terroranschlägen vorgeworfen.

Titelbild: Ein feierlicher Marsch der al-Qassam-Brigaden. Sie sind der militärische Flügel der Hamas-Terrororganisation. Gefeiert wird der achte Jahrestag der Entführung des israelischen Soldaten Oron Shaul. Der wurde bei der Gazaoffensive im Jahr 2014 getötet. Die Hamas fordert einen Gefangenenaustausch, um seinen Leichnam freizugeben. Foto: Attia Muhammed / Flash90

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