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UN-Abgeordnete verurteilt palästinensischen Raketenbeschuss und verliert ihre Position

JERUSALEM, 14.08.2022 (NH) – Die Vereinten Nationen überraschen ein weiteres Mal mit einer großen Portion verlogener Scheinheiligkeit. Die hochrangige, britische UN-Beamte Sarah Muscroft, soll nun eine neue Position ausfüllen. Ob die langjährige Abgeordnete weiterhin in Ost-Jerusalem stationiert bleibt, ist ebenfalls fraglich. Die Leiterin des Büros für die „Koordination humanitärer Angelegenheiten in besetzten palästinensischen Gebieten“, kurz OCHA, geriet in den letzten Tagen in massive Kritik. Jetzt verliert Muscroft dafür wahrscheinlich ihren Job.

Verurteilung einer Terrororganisation

Grund für den Tumult war ein Tweet auf sozialen Netzwerken nach der jüngsten Gazaoffensive „Morgengrauen“. Muscroft schrieb Tage nach Eintritt des Waffenstillstandes zwischen Israel und der palästinensischen Terrorbewegung „Islamischer Dschihad“, der Raketenbeschuss aus Gaza provoziere Israel und sei zu verurteilen.

„Ich war erleichtert, einen vereinbarten Waffenstillstand zu sehen, der die Feindseligkeiten beendet, die sowohl Palästinenser als auch israelische Zivilisten betreffen. Solch wahlloser Raketenbeschuss durch den Islamischen Dschihad, der eine israelische Reaktion provoziert, ist verwerflich. Die Sicherheit aller Zivilisten steht an erster Stelle – der Waffenstillstand muss eingehalten werden“, so Sarah Muscroft.

Die Unterstützung Israels und die Verurteilung der radikalen Terrorbewegung in Gaza löste eine Welle der Kritik aus. Selbst eine offizielle Entschuldigung, für „ihr schlechtes Urteilsvermögen“ und die Entfernung ihrer Bekundung auf Twitter schienen die Gemüter nicht mehr zu beruhigen. Muscroft löschte kurz darauf ihren Twitteraccount vollständig. E-mails an die Beamte werden jetzt mit einer automatischen Kurznachricht beantwortet, die UN-Beamtin befinde sich im „Jahresurlaub“.

Heuchelei der OCHA

Die Online-Kontroverse, die Muscrofts Post auslöste, wurde selbst von ihren Kollegen in Jerusalem scharf kritisiert. Gestern erklärte ein OCHA-Sprecher in Genf, Sarah Muscroft werde eine neue Rolle zugewiesen. Unklar ist auch, ob sie in Ostjerusalem bleiben wird.

Jens Laerke, ein Sprecher des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, erklärte, das OCHA sei seit 20 Jahren in den besetzten palästinensischen Gebieten präsent und arbeite daran, humanitäre Bedürfnisse zu erfüllen. Geleitet werde die Arbeit des OCHA von den humanitären Prinzipien der Neutralität, Unparteilichkeit und Menschlichkeit. „Über zwei Millionen Menschen in den besetzten palästinensischen Gebieten brauchen Hilfe – sie bleiben unser einziger Fokus und unsere Priorität“, so Laerke.

Ein „falscher“ Post vernichtet 20-Jährige Karriere

Sarah Muscroft arbeitet seit fast 22 Jahren im Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten. Im Jahr 2019 hat sie die Funktion als Büroleitung in Ostjerusalem übernommen. Zuvor war Muscroft als Büroleiterin und Stellvertreterin in Äthiopien, Haiti, Jordanien und Sierra Leone tätig und erfüllte verschiedene Aufgaben, unter anderem in Afghanistan und Tschad.

Israelische Medien berichten, dass israelische Beamte den Vorfall mit großem Interesse verfolgen. Die Degradierung der UN-Abgeordneten zeige einmal mehr die Heuchelei der UN gegenüber Israel.

Titelbild: Raketen werden am 7. August 2022 aus der palästinensischen Stadt Rafah Richtung Israel abgefeuert. Die UN-Abgeordnete Sarah Muscroft verurteilte den Beschuss der israelischen Zivilbevölkerung und verliert jetzt ihre Position. Foto: Abed Rahim Khatib / Flash90

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