Premierminister Lapid besucht Deutschland – wird er dem Verkauf des israelischen Raketen-Abwehrsystems zustimmen?

JERUSALEM, 23.08.2022 (MS) – Israels Ministerpräsident Yair Lapid wird im nächsten Monat Deutschland besuchen, kurz vor seiner Reise nach New York, wo er an der 77. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen teilnehmen wird.

Lapid wird mit Bundeskanzler Olaf Scholz zusammentreffen, um unter anderem den Antrag Berlins zum Kauf des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 zu besprechen.

Israelische Militärtechnologie zur Hilfe

Das modulare Luftverteidigungssystem Arrow erkennt, verfolgt und fängt ankommende Raketen mit einer Vielzahl von Sprengköpfen ab. Es kann mehrere Raketen über einen großen Wirkungsbereich zerstören und schützt so strategische Einrichtungen und Bevölkerungszentren.

Wie man im Krieg in der Ukraine sehen kann, ist das genau die Technologie, die Europa gebrauchen kann, aber Israel sträubt sich beim Verkauf an Deutschland. Israel möchte sicherstellen, dass fortschrittliche technologische Entwicklungen nicht ins Ausland gelangen, was bedeutet, dass Deutschland und andere am Arrow 3 interessierte Länder nicht die modernsten Versionen des Systems erhalten werden.

Wie viele Holocausts gab es?

Der Besuch Lapids in Berlin wird von den Aussagen des Palästinenserführers Abbas überschattet, der Israel vor den Augen des Bundeskanzlers beschuldigte „50 Holocausts“ an den Palästinensern zu verüben. Olaf Scholz wurde weltweit für sein Schweigen während dieser Bemerkung kritisiert.

Yair Lapid hingegen fand auf Twitter klare Worte: „Mahmoud Abbas, der Israel beschuldigt, ’50 Holocausts’ begangen zu haben, während er auf deutschem Boden stand, ist nicht nur eine moralische Schande, sondern eine ungeheuerliche Lüge.

Sechs Millionen Juden wurden im Holocaust ermordet, darunter eineinhalb Millionen jüdische Kinder. Die Geschichte wird ihm niemals verzeihen.“

Titelbild: Im März besuchte Bundeskanzler Scholz das Holocaust-Museum Yad Vashem in Jerusalem. Foto: Fitoussi/Flash90