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125 Jahre nach dem ersten Zionistenkongress findet die Konferenz wieder in Basel statt – begleitet von Protesten

JERUSALEM, 29.08.2022 (MS) In Basel hat am Sonntag der zweitägige Zionistenkongress begonnen, der zum ersten Mal im Jahr 1897 veranstaltet wurde. Damals musste Theodor Herzl die Teilnehmer von seiner Idee des Judenstaats überzeugen, während heute eher die nichtjüdische Welt von der Legitimität des Judenstaats überzeugt werden muss.

Hohe Gäste

Nach Angaben der Organisatoren werden zu der zweitägigen Veranstaltung mehr als 1200 Gäste erwartet. Zu den Rednern gehören unter anderem Miriam Adelson, der ehemalige Mossad-Chef Yossi Cohen, der jetzt die Geschäfte von SoftBank in Israel leitet, der Vorsitzende der Jewish Agency, Doron Almog, der ADL-Chef Jonathan Greenblatt, der israelische Minister für Diaspora-Angelegenheiten, Nachman Shai, und Baronin Ariane De Rothschild, Vorstandsvorsitzende der Edmond-de-Rothschild-Gruppe.

Auch der israelische Präsident Isaak Herzog wird an der Konferenz teilnehmen. Er wird später noch mit dem Schweizer Präsidenten Ignazio Cassis zusammentreffen und ein “bahnbrechendes Abkommen” zwischen den nationalen Wissenschaftsstiftungen Israels und der Schweiz unterzeichnen.

Ein weiteres Highlight, das während Herzogs Besuch erwartet wird, ist sein Besuch im Hotel Les Trois Rois in Basel, wo er wie Herzl in seinem berühmten Bild auf einem Balkon lehnend posieren wird.

Demonstration gegen den Zionismus

Neben der festlichen Veranstaltung findet unweit des Stadtcasinos eine bewilligte Gegendemonstration linksextremer und antiisraelischer Gruppierungen statt. Seit Tagen werden in Basel deswegen massive Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Von Freitagnachmittag bis Dienstag gilt rund um die Synagoge ein Fahrverbot. Am Samstag und Sonntag kam es in der Innenstadt zu Sperrungen für den Individualverkehr, und ab Montagnachmittag ist auch der öffentliche Verkehr eingeschränkt. Wegen der Gegendemonstration ist mit zusätzlichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Eingeschränkt ist auch der Luftraum über Basel. 700 Angehörige der Armee unterstützen die Schweizer Polizei.

Am Sonntag verlief die Gegendemonstration friedlich, berichtete die Zeitung Telebasel. Ihr gegenüber betonte eine Sprecherin mehrmals, es gebe in der Demo keinen Platz für Antisemitismus. „Wir sind hier für die Befreiung Palästinas und gegen Israels Apartheid.“

Titelbild: Das berühmte Bild von Theodor Herzls Besuch im Hotel Les Trois Rois in Basel ist im Herzl-Museum in Jerusalem zu besichtigen. Foto: Zuzana Janku/Flash90

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