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Wurde ein israelischer Spion im Libanon festgenommen?

JERUSALEM, 12.09.2022 (LS) – Ein syrischer Arzt, der für den Mossad arbeitet, wurde von den libanesischen Behörden am Flughafen von Beirut festgenommen. Das berichtete die Hisbollah-nahe Nachrichtenagentur Al-Akhbar am Samstag.

Ein Doktor sammelt Informationen

Die libanesischen Behörden verhafteten den angeblichen Spion letzten Monat. Zuvor hatten sie Informationen gesammelt, die darauf hindeuteten, dass der Arzt Karten und Informationen über die syrischen Abwassernetze und Wasserinfrastruktur sammelte.

Der Arzt gab sich als Angestellter eines fiktiven Unternehmens aus, das vorgab, syrisches Wasser zu reinigen. Angeblich sammelte er Informationen, die für die Sicherheit Israels von Bedeutung sind.

Bei seinem Verhör erklärte der Arzt, er habe sich mehrmals mit Agenten getroffen, die ihn zuerst über die syrische Wasserversorgung befragten. Später wollten sie scheinbar auch Informationen über Sicherheitsanlagen.

Ein unvorsichtiger Spion

Der 1969 in Latakia geborene Arzt soll zunächst zu Fuß über den Libanon nach Syrien eingereist sein, wohin er über Schweden kam. Er wurde verhaftet, nachdem die örtlichen Behörden seine Konten in den sozialen Medien aufgespürt hatten. Dort fanden sie angeblich Konversationen mit seinen israelischen Kontaktpersonen und anderen israelischen Geheimdienstmitarbeitern.

Man muss bei Berichten über Geheimdienstaktivitäten sehr skeptisch sein, da sich so viel im Verborgenen abspielt. Ein israelischer Spion, der mit seinen Kontaktpersonen über soziale Medien kommuniziert, klingt allerdings etwas ungewöhnlich. Es könnte durchaus sein, dass die Hisbollah, die diese Nachricht veröffentlichte, mit dieser Geschichte einen kleinen Sieg über Israel bekanntgeben wollte.

Titelbild: An der Grenze zum Libanon weht die Fahne der Hisbollah neben der libanesischen und palästinensischen Flagge. Hat die Gruppe wirklich einen israelischen Spion gefasst? Foto: Ayal Margolin/Flash90

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