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1.040 Terroranschläge und 700 Cyberangriffe vereitelt – der Mehrfrontenkrieg des Inlandsgeheimdienstes im Jahr 2024

JERUSALEM, 01.01.2025 (NH) – Israels inländischer Geheimdienst hat ein Jahr des Mehrfrontenkrieges hinter sich. Der Sicherheitsapparat, auch Shin Bet genannt, leistete nicht nur lebensrettende Arbeit bei der Aufklärung und Terrorismusbekämpfung, sondern war auch physisch im Gazastreifen im Einsatz. In dem gestern veröffentlichten Jahresbericht des Shin Bet hat die Behörde ihre Aktivitäten im Jahr 2024 dargelegt, wonach der Sicherheitsapparat 1.040 massive Terroranschläge vereitelt, mehr als 650 verdächtige Terroraktivisten aus dem Gazastreifen verhört, 20 arabische Terrorzellen im Landesinneren und 13 Fälle von Spionage für den Iran aufgedeckt hat. Die Daten des Shin Bet für das Jahr 2024 zeigen einen Rückgang der Terroranschläge um 40%.

Massive Terrorbekämpfung

Nach Angaben des Shin Bet ist es dem Sicherheitsapparat gelungen, den ursprünglichen Plan von Hamas-Führer Yahya Sinwar und hochrangigen Hamas-Funktionären, das Massaker vom 7. Oktober auf israelisches Territorium auszuweiten, zu verhindern. Eine barbarische Welle des Terrors in Judäa und Samaria, Jerusalem und anderen Teilen des Landes konnte trotz intensiver Hamas-Propaganda eingedämmt werden. Der erwartete „Araberaufstand“ in Israel blieb aus, weil das israelische Militär seine offensiven Aktivitäten im ganzen Land, insbesondere aber in den Terrorhochburgen im Landesinneren, massiv intensivierte, aber auch durch präventive Aufklärungsarbeit des Inlandsgeheimdienstes. Im Jahr 2024 vereitelte der Shin Bet 1.040 „bedeutende Terroranschläge“, darunter 689 Schusswaffenangriffe, 326 Sprengstoffanschläge, 13 Messerattacken, neun Rammattacken sowie zwei Selbstmordattentate in der sogenannten Westbank und in Jerusalem.

Außerdem wurden 20 Terrorzellen unter israelischen Arabern aufgedeckt – fünf davon planten Sprengstoff- oder Autobombenanschläge. 32 Mal kam die Spezialeinheit „Tequila“ zum Einsatz: eine Elite-Antiterroreinheit der israelischen Polizei und des israelischen Sicherheitsdienstes, deren Kämpfer Terroranschläge in Echtzeit vereiteln.

insatz der Armee in Judäa und Samaria in Abstimmung mit dem Geheimdienst. Foto: IDF-Sprecher

Die iranische Bedrohung

Der Shin Bet deckte auch eine Zunahme iranischer Aktivitäten auf mehreren Ebenen auf. Neben intensiven Versuchen, Waffen nach Judäa und Samaria zu schmuggeln, wurden 13 Fälle von Spionage durch israelische Staatsbürger für den iranischen Geheimdienst aufgedeckt. 27 Israelis wurden wegen schwerer Spionagevorwürfe angeklagt. Im Cyberbereich gelang es dem Sicherheitsapparat, rund 700 Angriffe zu vereiteln, fünfmal mehr als in den Vorjahren. Doch nicht nur innerhalb Israels verstärkte der Geheimdienst seine Aktivitäten.

In seinem Sicherheitsbericht für das Jahr 2024 berichtet der Shin Bet, die Aufklärungsarbeit seiner Agenten im Gazastreifen habe zur Festnahme von mehr als 1.350 Personen geführt, die militärische Kontrollpunkte passierten. Darunter befanden sich 40 hochrangige Hamas-Mitglieder, 165 Personen mit Verbindungen zu hochrangigen Terrorfunktionären, 45 Terroristen, die aktiv am Massaker vom 7. Oktober beteiligt waren, und etwa 100 Personen, die Informationen über die israelischen Geiseln im Gazastreifen preisgegeben hatten.

Operationen in Gaza und im Libanon

Den Angaben zufolge verhörten Shin Bet-Agenten mehr als 650 Gefangene aus Gaza. Die Verhöre lieferten lebensrettende Informationen für die Bodenoperation und deckten hunderte von Terrorbasen im Gazastreifen auf. Nach eigenen Angaben war der Sicherheitsapparat auch an drei Geiselbefreiungen in Gaza sowie an mehreren Einsätzen zur Bergung der sterblichen Überreste von Entführten beteiligt.

Der Jahresbericht des Inlandsgeheimdienstes beleuchtet auch die Aktivitäten der Organisation an der Nordgrenze. Im Libanon war der Shin Bet an der Tötung von 25 hochrangigen Kommandeuren palästinensischer Terrorgruppen beteiligt, darunter Funktionäre der Hamas, der Terrorgruppe al-Jama’a al-Islamiyya und der Volksfront für die Befreiung Palästinas. Der Shin Bet übernahm offiziell die Verantwortung für die Tötung des hochrangigen Hamas-Funktionärs Salah al-Arouri im Libanon.

Wenn man sich die Statistiken des Shin Bet-Berichts ansieht, kommt man zu dem Schluss, dass das vergangene Jahr ein viel terroristischeres und traurigeres Jahr hätte werden können.

Titelbild: Israelisches Sonderkommando verhört Verdächtigen. Foto: Shin Bet

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