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Spektakulärer Fund aus der Zeit des Exodus – wer liegt hier begraben?

JERUSALEM, 19.09.2022 (LS) – Eine außergewöhnliche und erstaunliche Entdeckung aus der Zeit von Ramses II., dem Pharao, der mit dem biblischen Exodus aus Ägypten in Verbindung gebracht wird, wurde am Palmahim-Strand gemacht. Dort ist ein Bagger bei Bauarbeiten zufällig auf eine Höhle gestoßen.

Eine Höhle wie im Film

Die Archäologen der Israelischen Altertumsbehörde machten sich auf den Weg und stiegen über eine Leiter in den faszinierenden Raum hinab. Dieser schien in der Zeit stehen geblieben zu sein schien. Die Höhle hat eine quadratische Form mit einem zentralen Stützpfeiler. Mehrere Dutzend intakter Keramik- und Bronzegegenstände lagen in der Höhle, genau so, wie sie bei der Bestattungszeremonie vor etwa 3 300 Jahren angeordnet wurden. Diese Gefäße waren Grabbeigaben, die den Verstorbenen in dem Glauben begleiteten, sie  würden ihm im Jenseits dienen.

Dr. Eli Yannai, der die Ausgrabung leitet, konnte seine Euphorie nicht verbergen: „Dies ist eine einmalige Entdeckung! Es ist äußerst selten, dass man auf eine „Indiana-Jones-Filmkulisse“ stößt – einen Höhlenboden mit Gefäßen, die seit 3 300 Jahren, seit der späten Bronzezeit, etwa zur Zeit des mächtigen Königs Ramses II., unberührt geblieben sind. Die Tatsache, dass die Höhle versiegelt war und nicht in späteren Perioden geplündert wurde, wird es uns ermöglichen, die modernen wissenschaftlichen Methoden anzuwenden, die heute zur Verfügung stehen, um viele Informationen aus den Artefakten und den auf den Gefäßen vorhandenen Rückständen zu gewinnen, zum Beispiel organische Reste, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Die Höhle kann ein vollständiges Bild der spätbronzezeitlichen Bestattungssitten liefern. Sie enthält vor allem Dutzende von Keramikgefäßen unterschiedlicher Form und Größe, darunter tiefe und flache Schalen, einige rot bemalte Kelche mit Fuß, Kochtöpfe, Vorratsgefäße und Lampen für die Beleuchtung.“

Mitarbeiter der Israelischen Altertumsbehörde inspizieren den aufregenden Fund. Foto: Emil Aladjem, Israel Antiquities Authority
Wissenschaftler stehen Schlange

Eli Eskosido, Direkter der Altertumsbehörde, ist von dem Fund ebenfalls begeistert. „Die Entdeckung im Palmachim-Nationalpark ist einzigartig und absolut erstaunlich! Die Nachricht von der Entdeckung der Höhle verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der akademischen Welt. Wir haben bereits Anfragen von zahlreichen Wissenschaftlern erhalten, die sich an der geplanten archäologischen Ausgrabung beteiligen möchten.“

Während die Wissenschaftler die Grabstätte mit modernsten Methoden untersuchen, stellt sich jedoch die Frage, wer hier begraben wurde und wo sich der Leichnam befindet. Die Antwort werden wir eventuell in den nächsten Monaten bekommen, wenn die Höhle und die Gegenstände vollständig untersucht wurden.

Palmahim-Nationalpark: Hier stieß ein Bauarbeiter zufällig auf die Höhle aus der Zeit von König Ramses II. Foto: Shlomi Amran, Israel Nature and Parks Authority

Titelbild: 3.300 Jahre alte Tongefäße, die in der Höhle am Palmahim-Strand gefunden wurden. Foto: Emil Aladjem, Israel Antiquities Authority

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