zurück zu Aktuelles

Neue Technologie erhellt die Vergangenheit – Magnetfeld der Erde kann Aufschluss über biblische Ereignisse geben

JERUSALEM, 27.10.2022 (LS) – In einer neuen Entdeckung ist es israelischen Archäologen gelungen, biblische Geschichten über die Eroberungen der Königreiche Juda und Israel durch die Messung der Richtung und Intensität des Erdmagnetfeldes zu verifizieren.

Akademiker der Universität Tel Aviv und der Hebräischen Universität Jerusalem arbeiten gemeinsam mit Forschern aus anderen Ländern an der Entschlüsselung verschiedener Archäologischer Stätten in Israel.

Magnetische Felder erzählen Geschichten

Um den Mechanismus zu verstehen, der das Magnetfeld der Erde erzeugt, versuchten Geophysiker, die Veränderungen des Feldes im Laufe der Geschichte nachzuvollziehen. Zu diesem Zweck nutzten sie archäologische Funde, die magnetische Mineralien enthalten. Diese können bei Erwärmung die Richtung und Stärke des Feldes aufzeichnen .

Im Jahr 2020 gelang es Forschern, das Magnetfeld, wie es am 9. des hebräischen Monats Av, 586 v. Chr. war, zu messen, indem sie ein Gebäude untersuchten, das von Nebukadnezar II. und der babylonischen Armee in Jerusalem in Brand gesteckt wurde.

Dank der neuen archäologischen Funde und historischer Informationen, die auf alten Inschriften und biblischen Beschreibungen beruhen, konnten die Forscher nun das Erdmagnetfeld, wie es in 21 Schichten der Zerstörung aufgezeichnet wurde, zusammensetzen und so eine neue zuverlässige Informationsquelle entdecken.

Erste Ergebnisse

Die Forscher fanden anhand der neuen Methode heraus, dass die Babylonier nicht das gesamte Königreich Jehuda zerstörten. Viele Orte in den Bergen Jerusalems und der Negev Wüste blieben verschont und konnten noch etwas länger weiterbestehen.

Die magnetischen Funde deuten weiterhin darauf hin, dass die Babylonier nicht die einzigen Veranwortlichen für die totale Zerstörung verantwortlich waren. Jahrzehnte nach der Zerstörung Jerusalems und des salomonischen Tempels durch die Babylonier wurden die Siedlungen im Negev und auch andere Gebiete, die in der babylonischen Zeit nicht zerstört wurden, wahrscheinlich von den Edomitern erobert, die den Fall Jerusalems ausnutzten.

In der Bibel wird beschrieben, wie die Edomiter im 6. Jahrhundert vor Chr. von ihrem Gebiet im heutigen Jordanien in den südlichen Teil Israels migrierten, nachdem die Babylonier das Königreich Jehuda geschwächt hatten.

Mit Hilfe der neuen Methode, die auf Magnetfeldern basiert, ist es Archäologen, Historikern und Bibelwissenschaftlern nun möglich, die Ereignisse der Bibel zu verifizieren und genau zu datieren.

Titelbild: Die Gesteinsschichten an der Klagemauer geben heute Aufschluss über die genauen Daten in der Vergangenheit. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

Weitere News aus dem Heiligen Land