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Countdown zu den Wahlen am Dienstag: Netanjahus Likud scheint stärkste Partei

JERUSALEM, 30.10.2022 (LS) – Die neuesten Umfragen der israelischen Fernsehsender vor den Wahlen am 1. November sagen alle voraus, dass der religiös-rechte Block unter Führung von Likud-Chef Benjamin Netanjahu die Mehrheit in der 120 Sitze zählenden Knesset knapp verfehlen wird.

Parteienlandschaft

Die aktuelle Koalition unter Premierminister Yair Lapid kam in den Umfragen lediglich auf 56 Sitze, wobei die Yesh Atid-Partei Lapids 24-27 Sitze, der Likud hingegen 30-31 Sitze gewinnen würde. Der Likud wäre somit die stärkste Partei.

Als drittgrößte Partei kommt in den Umfragen mit 14 Sitzen die Allianz der religiösen Zionisten heraus. Sie werden von dem ehemaligen Minister Bezalel Smotrich und dem umstrittenen Abgeordneten Itamar Ben Gvir angeführt.

Die Allianz Nationale Einheit folgt den religiösen Zionisten in allen drei Umfragen und erhält 10-11 Sitze. Die Mitte-Rechts-Partei besteht aus den Parteien Blau-Weiß von Verteidigungsminister Benny Gantz, Neue Hoffnung von Justizminister Gideon Sa’ar und dem politischen Newcomer Gadi Eisenkot, der wie Gantz ehemaliger Generalstabschef der IDF ist.

Die orthodoxen Parteien Schas und Vereinigtes Tora-Judentum, die ebenfalls mit Netanjahu verbündet sind, erreichten in allen drei Umfragen 8 bzw. 7 Sitze.

Der rechtsgerichteten säkularen Partei Israel Beytenu wurden 5-6 Sitze vorausgesagt, der Arbeitspartei 5-6, der linken Partei Meretz 4-5 und die arabische Ra’am Partei soll 4 Sitze in der Knesset erhalten.

Kein Vertrauen in die Demokratie

Eine andere Umfrage in Israel kommt währenddessen zu einem anderen überraschenden Ergebnis. Hier sagten 36 % der befragten Israelis, den Wahlen nicht zu vertrauen. Sie glauben nicht, dass die Wahlergebnisse akkurat sein werden und vermuten Wahlbetrug. Unter arabischen Israelis liegt diese Vermutung sogar bei 51,5 %.

Hinzu kommt, dass 56 % der jüdischen Israelis einen pessimistischen Ausblick auf den Zustand der Demokratie in ihrem Land haben.

Titelbild: Premierminister Lapid hofft auf seine Wiederwahl. Foto: Jamal Awad/Flash90

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