Toleranz in Katar: kein koscheres Essen und keine jüdischen Gebete
JERUSALEM, 21.11.2022 (LS) – Katar lässt nicht zu, dass den Besuchern der Fußballweltmeisterschaft gekochte koschere Speisen verkauft oder angeboten werden, berichten jüdische Organisationen.
Katar brach auch sein Versprechen, während der Spiele jüdische Gebete in Doha zuzulassen. Es behauptete nun, diese Art von Aktivität nicht schützen zu können und verbot sie dann ganz.
Kaltes koscheres Essen
Es wird geschätzt, dass etwa 10.000 religiöse Juden aus Israel und der gesamten Welt zur WM in Katar kommen werden und ihnen wurde versprochen, normales koscheres Essen erhalten zu können. Jetzt scheint es, als gäbe es nur kalte Sandwiches und keine warmen Gerichte.
Auch für den Schabbat werden keine warmen koscheren Gerichte erhältlich sein und es ist fraglich, ob die kalten Sandwiches überhaupt für die vielen jüdischen Besucher ausreichen.
Eine Gruppe amerikanischer Fußballfans, die ihren Besuch in Katar aufgrund dessen abgesagt hat, zeigte sich sehr enttäuscht: „Es gibt kein koscheres Essen, keine Schabbat-Mahlzeiten und keine öffentlichen Gebetsgottesdienste“, sagte eine Quelle. Er fügte hinzu, die Kataris hätten erklärt, sie würden „Religion und Sport trennen. Wie kommt es also, dass das große Katar nicht weiß, wie man jüdische Gläubige schützt?“
Im Feindesland
Obwohl Katar aktuell versucht, moderat aufzutreten, ist allgemein bekannt, dass dieses Land eines der größten Terrorunterstützer der Welt ist. Besonders mit Israel hat der Golfstaat eine schwierige Beziehung. Das Land beherbergt den Hamasführer Ismael Haniyeh und lässt dieser Terrorgruppe viel Unterstützung zukommen.
Nach internationalem Druck hat Katar israelische Besucher für die WM zugelassen, aber das Land scheint es diesen nicht unbedingt bequem machen zu wollen.
Titelbild: Israelis auf dem Weg zur Fußball-WM in Katar. Der erste kommerzielle Flug von Israel nach Doha startete am 20. November vom Ben Gurion Flughafen. Foto: Tomer Neuberg/Flash90