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Pro-palästinensiches Institut behauptet: Israel setzt Wildschweine als Waffe gegen Palästinenser ein

JERUSALEM, 22.11.2022 (NH) – Israel hat mit einem „schweinischen“ Problem zu kämpfen. Mit der wachsenden Wildschweinpopulation im Heiligen Land werden immer mehr Attacken auf die israelische Bevölkerung und immense Sachschäden verschrieben. Die Vierbeiner werden immer mutiger und besiedeln nicht nur Israels Naturreservate, sondern fühlen sich inzwischen auch in israelischen Städten sauwohl. Der Gesetzeslage der israelischen Natur- und Parkbehörde zufolge dürfen die Tiere jedoch nicht verletzt oder gar getötet werden. Nun soll Israel dennoch einen Weg gefunden haben, das borstige Problem zu bekämpfen. Die Wildschweine werden jetzt vom Staat Israel als Waffe gegen Palästinenser eingesetzt – das schreibt zumindest das pro-palästinensische „Institute for Middle East Understanding“ (zu Deutsch „Das Institut zum Verständnis des Nahen Ostens“).

Israels Wildschweinkrieg gegen die Palästinenser

Nicht nur in jüdischen Städten wird von einer regelrechten Wildschwein-Invasion berichtet. Auch das sogenannte Westjordanland hat mit den ungewünschten Besuchern zu kämpfen. Dabei halten sich die Tiere meist in landwirtschaftlichen Gegenden, Obsthainen und Wäldern auf. Im nördlichen Judäa und Samaria haben die Tiere den perfekten Lebensraum gefunden. Da eine Wildschweinbache bis zu zehn Frischlinge werfen könne, habe es in den letzten Jahren auch einen regelrechten Wildschwein-Boom im sogenannten Westjordanland gegeben. Besonders das palästinensische Dorf Salafit sei zum Brennpunkt der schweinischen Population geworden.

Das Dorf sei von 24 umzäunten jüdischen Siedlungen und sieben neuen Außenposten umgeben. Das berichtet der palästinensische Forscher Rawan Samamreh. Israelische Siedlungen seien vor jeglichem Eindringen der Wildschweine geschützt, da sie teils von Zäunen, Stacheldrähten und Mauern umgeben sind. Dass die Sicherheitsabsperrungen nicht auf nächtliche Besuche von Vierbeinern zurückzuführen sind, scheint der palästinensische Forscher auszublenden.

Eine Bache kann bis zu zehn Frischlinge werfen. Die Wildschweinpopulation breitet sich daher auch im sogenannten Westjordanland rasend aus

Militär greift auf schweinische Waffen zurück  

Der Grund, warum sich die borstigen Vierbeiner in der Umgebung von Salafit niederließen, sei jedoch nicht nur auf die unzähligen Mülldeponien um Salfit zurückzuführen. Der übelriechende Hausmüll wäre der Meinung des Forschers zufolge nicht der Hauptgrund der schweinischen Population.

Demnach sollen nicht nur jüdische Siedler, sondern selbst das israelische Militär die Ausbreitung der Schweine im sogenannten Westjordanland fördern. Die Behauptung, israelische Streitkräfte ließen die Borstentiere in palästinensischen Dörfern frei, damit sie die Ernte zerstören, die für viele palästinensische Landwirte die Haupteinnahmequelle darstellt, schaffte es jetzt bis zum amerikanischen „Institute for Middle East Understanding“.

„Israel benutzt Wildschweine, um seinen kolonialen Einfluss auf palästinensisches Land zu stärken“, schrieb das pro-palästinensische Institut jetzt auf seiner Webseite. Die Organisation habe herausgefunden, dass israelische Siedler Wildschweine „als eine Form des Missbrauchs auf palästinensisches Ackerland entlassen“. „Die illegalen Siedler benutzen die Wildschweine, um die Palästinenser unter Druck zu setzen und einzuschüchtern, in der Hoffnung, sie von ihrem Land zu vertreiben und sie für illegales Siedlungswachstum zu räumen“, so das Institut.

Neben Schweinen werden auch Kiefernbäume als Waffen eingesetzt

Der palästinensische Forscher Samamreh geht sogar noch einen Schritt weiter. Samareh behauptet, dass auch die Kiefernbäume im sogenannten Westjordanland vom jüdischen Nationalfond als Kriegswaffen eingesetzt werden. „Aufgrund ihrer Säure töten die Bäume alle nahe gelegenen Pflanzen in der palästinensischen Landschaft und machen das Land für palästinensische Hirten unbrauchbar“, so der Forscher.

Die schweinischen Anschuldigungen sind nicht neu. Bereits im Jahr 2014 beschuldigte der palästinensische Präsident Mahmud Abbas die jüdischen Besatzer, „jede Nacht Wildschweine im Kampf gegen die Palästinenser freizulassen“ und im Jahr 2009 wurde Israel beschuldigt, mit der Freilassung der Borstentiere die Schweinegrippe unter der palästinensischen Bevölkerung fördern zu wollen.

Titelbild: Die Borstentiere sind inzwischen zu einem landesweiten Problem mutiert. Bild: Pixabay

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