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Arabischer Arzt beschenkt Terrorist im Hadassah-Krankenhaus mit Kuchen

JERUSALEM, 28.11.2022 (NH) – Es sind keine neuen Szenen, dennoch verstören und erzürnen sie ganz Israel jedes Mal aufs Neue: Nach einem erfolgreichen blutigen Anschlag gegen jüdische Zivilisten und Sicherheitskräfte werden in den Straßen Gazas und im sogenannten Westjordanland fröhlich Süßigkeiten und Gebäck verteilt. Bejubelt wird das vergossene Blut eines Israelis. Die überschwängliche Freude am Tod eines Menschen ist für viele nicht nachvollziehbar und geht über den menschlichen Verstand hinaus. Wie schockierend ist es daher, wenn ein israelischer Arzt, der vereidigt wurde, Menschenleben zu retten, persönlich einem Terroristen Süßigkeiten überreicht?

Terrorist nach Anschlag zur Behandlung in Hadassah

Genau das geschah jetzt im Jerusalemer Krankenhaus Hadassah Ein Kerem. Dort kaufte Dr. Ahmed Mahajana einem der stationierten Terroristen Kuchen aus der nahe gelegenen Bäckerei und verwöhnte den Patienten schamlos mit verschiedenen Backwaren. Der süße Besuch führte nun zur Einleitung seines Entlassungsverfahrens.

Rückblick: Vor etwa vier Wochen stach der Terrorist Muhammad K. am Samstagmittag einen 20-jährigen orthodoxen Mann nieder und verletzte ihn schwer. Das bewusstlose Opfer wurde wenig später mit gravierenden Rückenverletzungen gefunden und ins Krankenhaus Shaarei Zedek evakuiert. Der Täter flüchtete. Die Jerusalemer Polizeikräfte stellten den 16-jährigen Terroristen wenig später auf einem nahe gelegenen Fußballfeld. Dutzende Kinder spielten zu dem Zeitpunkt in der Anlage. Die Sicherheitskräfte forderten den Messerstecher dazu auf, sich zu ergeben. Doch der Täter rannte mit gezogenem Messer auf die Polizisten zu und wurde angeschossen. Muhammad K. wurde schwer verletzt in das Jerusalemer Hadassah-Krankenhaus eingeliefert und befindet sich seither in Behandlung.

Der Terrorist wurde wenig später auf einem Fußballplatz gestellt und angeschossen. Polizei und Rettungskräfte leisten dennoch erste Hilfe. Der Eid “Menschenleben zu retten” steht auch in einem solchen Fall an erster Stelle. Foto: Yonatan Sindel / Flash90

Attentäter wird mit Süßigkeiten verwöhnt

Polizisten, die den Terroristen bewachten, sagten aus, sie hätten die VIP-Behandlung des Arztes entgegen der Krankenhausvorschriften bemerkt. Sie hätten den Mediziner mehrfach dazu aufgefordert, dem Patienten keinen Kuchen mehr zu geben. Dr. Mahajana jedoch habe die Aufforderung der Sicherheitskräfte ignoriert. Im Zuge seiner süßen Sympathiebezeugungen hätte der Arzt sogar ein Selfie mit dem 16-jährigen Terroristen geschossen.

Nach einer Anhörung vor der Krankenhausleitung und einem dreistündigen Verhör bei der Polizei wurde der Mediziner kurzerhand von seiner Position suspendiert. Nach dem Vorfall leitete das Hadassah-Krankenhaus ein Disziplinarverfahren gegen den angeklagten Arzt ein.

Verhalten eines Arztes nicht würdig

Berichten zufolge sei es nicht das erste Mal, dass der Mediziner Terroristen unterstützte. Während der letzten Gazaoffensive “Hüter der Mauern” veröffentlichte der Mediziner Posts auf sozialen Netzwerken, die sich mit dem Kampf gegen die “Besatzer” identifizieren. Die Familie des jungen Arztes seien demnach bekannte Verfechter der palästinensischen Sache. Der Vater und Bruder des Angeklagten sind Rechtsanwälte, die Terroristen und Sicherheitshäftlinge, einschließlich der Terroristen, die aus dem Gilboa-Gefängnis geflohen waren, vor Gericht vertreten. Für ihre besondere Arbeit wurden sie von der terroristischen Fatah mit Ehrenurkunden ausgezeichnet.

Shai Glick, Vorsitzender der gemeinnützigen Organisation “Bezelmo” erklärt: “Die Unterstützung und Bewunderung eines Arztes für einen Terroristen, der Menschenleben nimmt, zeigt, dass die Person ihrer Position als Arzt unwürdig ist.” Die Organisation, die sich für den Schutz von Menschenrechten einsetzt, arbeitet derzeit mit dem Gesundheitsministerium zusammen, um dem Angeklagten seine Zulassung als Arzt zu entziehen.

Titelbild: Sanitäter bringen die Verwundeten der Kiriat-Arba-Schussattacke vom 29. Oktober in die Notaufnahme. Neben den israelischen Opfern werden auch verletzte Terroristen im Hadassah-Krankenhaus behandelt. Foto: Olivier Fitoussi/Flash90

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