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Trotz Warnungen aus Katar: Gaza nimmt Israel unter Beschuss

JERUSALEM, 04.12.2022 (NH) – Nach einer dreimonatigen Ruhephase hat die Hamas ihren Raketenbeschuss auf die Grenzgemeinden um den Gazastreifen fortgesetzt. Eine Rakete wurde in der Nacht zum Sonntag vom Luftverteidigungssystem Iron Dome abgefangen, drei weitere Raketen schafften es nicht über Grenze. Bei dem Angriff wurden keine Opfer oder Sachschäden gemeldet. Die Überreste des Projektils wurden am Morgen im Hof eines Hauses in Sderot gefunden. Der Beschuss kommt inmitten eines rapiden Anstiegs der Terroranschläge gegen Israelis in Judäa und Samaria.

Raketen trotz Drohung aus Katar

Der Angriff aus Gaza fand im Schatten der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar statt. Als Hauptsponsor der Hamas hatte der Golfstaat bereits vor dem WM-Start alle terroristischen Fraktionen in Gaza unter Druck gesetzt. Katar hielt die Führung in Gaza dazu an, Eskalationen mit Israel bis nach der Weltmeisterschaft, die noch bis zum 18. Dezember dauert, zu verschieben. Hierzu besuchte der katarische Gesandte für Gaza, Mohammad al-Emadi, die Enklave noch vor Beginn des Turniers. Al-Emadi sollte zwischen der Hamas und dem Islamischen Dschihad,  den beiden führenden Trrorgruppen in Gaza, vermitteln.

Im Gegensatz zu seinen Nachbarn, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain, macht Katar eine Normalisierung der Beziehungen zum Heiligen Land von der Gründung eines palästinensischen Staates abhängig. Der Golfstaat pflegt enge Beziehungen zum iranischen Regime, das sich der Zerstörung Israels verschrieben hat.

Mitglieder der Ezz-Al Din Al-Qassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas-Bewegung in Khan Junis, dem südlichen Gazastreifen. Trotz Drohung aus Katar nahm die Hamas Israel  unter Beschuss. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90

Israel zerstört Waffenproduktionsstätten der Hamas

So ertönten trotz Drohungen aus Doha gestern Abend zum ersten Mal seit der jüngsten Militäroperation “Breaking Dawn” im August 2022 erneut die Sirenen im Süden des Landes. Als Reaktion auf den Beschuss griff die israelische Luftwaffe den Gazastreifen an. Die Kampfflugzeuge zielten auf einen unterirdischen Militärkomplex der Hamas in Zentral-Gaza ab. Die Anlage diente der Terrororganisation als Raketenentwicklungs- und Produktionsstätte.

Es wird angenommen, dass der Raketenbeschuss aus Gaza eine Antwort auf die Tötung des Terroristen Farouq S. war. Der Palästinenser gehörte nicht nur der Terrororganisation Islamischer Dschihad in Jenin an, sondern hatte sich mit der neuen Terrorzelle “Höhle der Löwen” angreschlossen. Gemeinsam mit anderen Anhängern plante er, schwerwiegende Anschläge in Israel durchzuführen. Farouq S. war auch an dem Vorfall beteiligt, bei dem der Soldat einer Spezialpolizeieinheit, Noam Raz, getötet wurde.

47-jähriger Elitesoldat in Jenin getötet

Raz nahm bei einer gemeinsamen Operation des inländischen Geheimdienstes und einer Spezialeinheit der Polizei teil. Die Sicherheitskräfte hatten ein Gebäude in Jenin umstellten, in dem sich eine gesuchte Person verschanzt hatte. Nach Angaben des Geheimdienstes hatte der Verdächtige einen Anschlag in Israel geplant. Bewaffnete Palästinenser eröffneten das Feuer auf die Sicherheitskräfte und verletzten Raz schwer. Ein Hubschrauber brachte den verletzten Soldaten in ein israelisches Krankenhaus , wo er später seinen Verletzungen erlag. Noam Raz hinterließ eine Frau und sechs Kinder.

Titelbild: Das Raketenabwehrsystem Iron Dome feuert Abfangraketen ab, als Raketen aus dem Gazastreifen in israelisches Territorium eindringen. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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