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Palästinensische Regierung: „Wir haben das Recht, Israel mit allen Mitteln zu bekämpfen“

JERUSALEM, 06.12.2022 (NH) –Der palästinensische Terror reißt nicht ab. Eine regelrechte Welle blutiger Gewalt überspült das Land. Mehr als 31 Israelis sind seit März ums Leben gekommen, fünf davon allein im November. Israelische Sicherheitskräfte haben im vergangenen Jahr mehr als 3.000 mutmaßliche palästinensische Terroristen festgenommen und über 500 Terroranschläge vereitelt. Während Israel um jeden Preis versucht, seine Bevölkerung vor Attacken zu schützen, rufen politische Führer der Palästinensischen Autonomiebehörde, kurz PA, ihre Bürger dazu auf, den jüdischen Staat mit allen Mitteln zu bekämpfen.

„Gegen die Besatzung“

Der jüngste Aufruf der amtierenden Fatah-Partei des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, während eines Treffens des Revolutionsrats, ertönte laut und deutlich im Schatten der blutigen Gewaltexzesse in Judäa und Samaria. Den Regierungsbeamten zufolge seien die Palästinenser dazu berechtigt, „der Besatzung mit allen legitimen Mitteln zu widerstehen“. Der Widerstand gegen die zionistische Besatzungsmacht berechtige die Palästinenser, auch gewalttätige Aktivitäten durchzuführen.

An dem Regierungstreffen, das unter dem Motto „Widerstand gegen die Besatzung und den Siedlungskolonialismus mit allen legitimen Mitteln“ stand, nahm auch Präsident Mahmud Abbas teil.

Abbas gegen Gewalt?

Abbas hätte in der Vergangenheit erklärt, dass er gegen die Anwendung von Gewalt sei. Der inzwischen 87-Jährige hielt die palästinensische Öffentlichkeit wiederholt zu einem „friedlichen, populären Widerstand“ an. Der noch mächtigste Mann in Ramallah wurde von vielen seiner Bürger heftig kritisiert, weil er angeblich die Konfrontation mit dem israelischen Militär nicht unterstütze.

Vor dem Revolutionsrat der Fatah unterstrich Abbas darum seine Unterstützung der palästinensischen Sache und betitelte die kommende israelische Regierung als „Extremisten“. Abbas erwarte von der neuen Koalition in Israel noch mehr „Verstöße, Aggressionen und Verbrechen“ gegen die palästinensische Bevölkerung. „Wir müssen alle daran arbeiten, sie zu konfrontieren, zu entlarven und zu vereiteln.“, so Abbas. In diesem Zuge verlangt der PA-Präsident von der palästinensischen Öffentlichkeit, „diesem Faschismus entgegenzutreten“.

Israelisches Wahlergebnis sorgt für Eklat

Tatsächlich wurden die beiden Treffen der Fatah-Fraktion und der PLO-Entscheidungsträger wegen  die jüngsten Wahlen in Israel angesetzt. Das überraschende jüdisch-nationalistische Wahlergebnis sorgte auf der palästinensischen Seite für große Aufregung. Die palästinensische Befreiungsorganisation  (PLO) plädiert deshalb dafür, weiterhin gegen israelische Soldaten und Zivilisten in den umstrittenen Gebieten gewaltsam vorzugehen.

Titelbild: Anhänger der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden der Fatah-Partei bei einer Unterstützungskundgebung für den palästinensischen Präsidenten Abbas. Foto: Wisam Hashlamoun / Flash90

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