Israelische Sicherheitskräfte stehen vor einer Welle des Kinderterrors
JERUSALEM, 15.02.2023 (NH) – Eine blutige Terrorwelle überspült die Hauptstadt Israels in den vergangenen Wochen. In weniger als einem Monat wurden 11 Menschen bei Anschlägen in Jerusalem ermordet. Es scheint, dass die israelischen Sicherheitskräfte mit einem neuen, akuten Phänomen zu kämpfen haben. Das junge Alter der Terroristen, die meisten von ihnen arabische Jugendliche aus Ostjerusalem, greifen zu Messern oder Schusswaffen und folgen der toxischen Ideologie, zum Märtyrer im Kampf um „Al-Aqsa“ zu werden. Die drei jüngsten Attentate in Jerusalem wurden von 13- und 14-jährigen Kindern verübt. Das Profil der Kinderterroristen macht es den israelischen Sicherheitskräften äußerst schwierig, die Einzeltäter-Angriffe vorherzusehen und zu vereiteln.
Woher kommt der Hass auf Juden?
In Ostjerusalem wächst eine junge, gefährliche Generation palästinensischer Möchtegern-Terroristen heran. Die Kinder sind ständiger anti-jüdischer und anti-israelischer Hetze ausgesetzt. Flucht vor der giftigen Aufstachelung gibt es nicht. Der Aufruf zum Kampf und Widerstand ist allgegenwärtig. Palästinensische Gehirnwäsche auf sozialen Plattformen und Medien vereinen sich mit antisemitischem Lehrstoff an staatlich finanzierten Schulen.
Schätzungen zufolge ist die Nutzung sozialer Netzwerke in arabischen Ländern fast doppelt so hoch wie im Westen. Ostjerusalem ist hier keine Ausnahme. In patriotischen Kurzvideos auf TikTok werden die jungen Palästinenser nicht nur dazu aufgefordert, die Al-Aqsa-Moschee mit ihren Körpern zu verteidigen, sondern auch Juden zu jagen, die islamische heilige Stätten „entweihen“ und den Konflikt mit der „blutrünstigen“ israelischen Polizei zu suchen.
Schulische Gehirnwäsche zeigt Wirkung und fordert Opfer
Das Schulsystem in Ostjerusalem ist bereits vor langer Zeit zu einer Säule palästinensischer Volksverhetzung mutiert. So folgen von fast 200 Schulen in Ostjerusalem fast 80 % dem Lehrplan der palästinensischen Autonomiebehörde. Nur ein kleiner Teil dieser Schulen wird vom israelischen Bildungssystem beaufsichtigt. An einer dieser staatlich überwachten Schulen unterrichtete der Lehrer Fadi A.: Der Hamas-Terrorist ermordete im November 2021 den 26-jährigen Reiseleiter Eli Kay in der Altstadt Jerusalems. Untermauert wird der Mord an jüdischen Zivilisten und Soldaten durch soziale Anerkennung und Legitimation. Die Auffassung „Juden sind keine Menschen“ legitimiert ihre Tötung.
Im Schatten der jüngsten Terroranschläge in und um Jerusalem hat die israelische Regierung beschlossen, die Sicherheit in der Hauptstadt zu verstärken. Am Dienstag hat die Knesset entschieden, drei Reserveeinheiten der Grenzpolizei einzuberufen. Die Entscheidung wurde bis dato noch nicht genehmigt, aber mit einer endgültigen Erlaubnis wird in den nächsten Tagen gerechnet.
Rekrutierung weiterer Sicherheitskräfte und Sicherheitsmaßnahmen an Haltestellen
In einem Interview in den israelischen Medien berichtet Amram Nidam, der Jerusalemer Grenzpolizeichef, von einer akuten Situation in der Stadt: „Die Hetze ist unverhohlen. Wir alle können es in den sozialen Medien mitverfolgen. Wir haben es mit Terroranschlägen zu tun und mit jungen Menschen, die Steine, Metallstangen und sogar Waschmaschinen von Dächern werfen. Das Niveau der Aufstachelung ist sehr hoch und das ist das Ergebnis.“.
Als weitere Reaktion auf die tödlichen Attacken einigten sich das Büro des Premierministers und die Jerusalemer Stadtverwaltung auf einen gemeinsamen Plan zur Erhöhung der Sicherheit in der Stadt. Als erster Schritt sollen 300 Bushaltestellen, die als oberste Priorität definiert und derzeit ungeschützt sind, in den verschiedenen Stadtteilen Jerusalems abgesichert werden. Weitere 700 Haltestellen sollen folgen. Premierminister Benjamin Netanyahu erklärte, dass „angesichts einer Reihe schwieriger Ereignisse insbesondere in der Hauptstadt, das Sicherheitsgefühl der Bürger des Staates Israel wiederhergestellt werden muss.“
Gegen Ende des Jahres 2015 begann Jerusalem mit der Absicherung von Bushaltestellen. Bei dem 2 Millionen Schekel teurem Projekt (ca. 540.000 Euro) handelt es sich um Eisenpfosten, die rund um die Busstationen angebracht werden. Die Pfosten sollen Terroristen daran hindern, Rammattacken gegen wartende Passagiere durchzuführen.
Titelbild: Israelische Spezialeinheiten der Polizei patrouillieren in der Hauptstadt. Weitere Reservisten der Grenzpolizei sollen jetzt eingezogen werden. Foto: Nati Shohat / Flash90