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Antiker Palast der Hasmonäer bei Jericho wird vernachlässigt, da er sich im Palästinensergebiet befindet

JERUSALEM, 21.12.2022 (LS) – Die Ruinen der Königspaläste des makkabäischen Hohepriesters Jochanan und seines Sohnes Alexander mit ihren rituellen Bädern befinden sich am Rande von Jericho, das von der Palästinensischen Autonomiebehörde kontrolliert wird. Auch die Synagoge der Hasmonäer, die später von König Herodes in seinen Winterpalast umgewandelt wurde, befindet sich in diesem Gebiet.

Kein Zutritt für Juden in Judäa

Aufgrund einer geografischen Barriere, die im Osloer Abkommen festgelegt wurde, liegt ein Teil der Ruinen jedoch in Gebiet A – einem Teil von Judäa und Samaria, der für Israelis gesperrt ist und von der Palästinensischen Autonomiebehörde verwaltet wird.

Derzeit können Israelis die Stätte nur im Rahmen einer organisierten Tour und in Begleitung von Soldaten besuchen. Ausländischen Touristen, die nicht die israelische Staatsbürgerschaft besitzen, steht es hingegen frei, die Stätte jederzeit zu erkunden.

Organisationen und Politiker aus Judäa und Samaria fordern, schnell zu handeln, um die Stätte zu retten. Die neue Regierung muss ihrer Meinung nach die Ruinen zu einem israelischen Nationalpark erklären, um die Stätte für die Nachwelt zu erhalten und den freien Zugang für Israelis zu ermöglichen.

Palästinenser und die jüdische Geschichte

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat kein Interesse an Ausgrabungen, die die jüdische Geschichte in Israel bestätigen. Sie tut auch nichts gegen den Vandalismus am Josefsgrab in Schechem und an der Klagemauer in Jerusalem.

Der stellvertretende Vorsitzende des Regionalrats von Binyamin, Raful Engel, spricht sich für einen umfassenden Schutz der Makkabäer-Stätte aus.  “Wir erwarten, dass die neue Regierung sie in einen Nationalpark umwandelt und für die Öffentlichkeit zugänglich macht”, so Engel. Er erklärte weiter, dass der Teil der Ruinen, der sich unter der Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde befindet, aufgrund von Vernachlässigung im Wesentlichen verloren gegangen ist.

Moshe Goodman von der Organisation Shomrim Al HaNetzach (Deutsch: Die Ewigkeit bewahren) ist empört. “Die Geschichte wird hier einfach ausgelöscht”. Er fügt hinzu, die globale Gemeinschaft werde letztendlich ihrer kollektiven Geschichte beraubt. “Dieses Erbe muss für künftige Generationen bewahrt werden”, erklärt er.

Titelbild: Die Zeit scheint in Jericho stehen geblieben zu sein. Antike Stätten benötigen jedoch ständige Pflege. Foto: Miriam Alster/Flash90

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